Der Präsident des Münchener Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, hat die Ankündigung von EZB-Chef Mario Draghi scharf kritisiert, neben Staatsschuldtiteln künftig auch faule Wertpapiere zu kaufen. Dem Nachrichtenmagazin Focus sagt der Ifo-Chef: "Was die EZB betreiben möchte, ist keine Geldpolitik, sondern ein Herauskaufen von Staaten, Banken und privaten Firmen zu Lasten der Steuerzahler".
Die Europäische Zentralbank versichere zwar, Staatsschuldpapiere nicht direkt von Staaten zu kaufen, sondern von Banken - also auf dem so genannten Sekundärmarkt. Diese Unterscheidung sei praktisch jedoch bedeutungslos, argumentiert Sinn: "Die Haltedauer der Papiere, die die EZB den Banken abkauft, beträgt meist nur wenige Tage. Das ist eine direkte Staatsfinanzierung, die der Artikel 123 des EU-Vertrags verbietet."
Durch die "fiskalische Kreditpolitik" der EZB baue sich bei der Zentralbank eine Blase fauler Papiere auf. Bei einer Wertberichtigung würden deutsche Steuerzahler mit ihrem EZB-Anteil von 28 Prozent dafür haften. "Wenn die Südländer pleite gehen, läge der deutsche Anteil schon bei 40 Prozent", warnt der Wissenschaftler.
DJG/bek
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August 31, 2014 06:40 ET (10:40 GMT)
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