
Hauptursache für Warenschwund ist der Ladendiebstahl. Unehrliche Kunden sind für 37,6 % der Verluste verantwortlich. Fast genauso hoch schlagen die Kosten durch unehrliche Mitarbeiter (35,4 %) zu Buche, gefolgt von administrativen Fehlern (22,1 %) und unehrlichen Lieferanten (4,9 %).
Gestohlen wird, was klein und teuer ist und sich gut weiterverkaufen lässt. Zu den Klaurennern zählen Modeaccessoires und Schmuck, Elektrowerkzeuge, Mobiltelefone und -zubehör sowie Make-up-Artikel. Aber auch auf Weine, Spirituosen, Frischfleisch und Delikatessen haben es Langfinger abgesehen. Das bevorstehende Weihnachtsgeschäft erweist sich dabei für den Handel als Hochphase des Warenschwunds. 63 % der europäischen Einzelhändler geben an, in der Weihnachtszeit den höchsten Warenschwund festzustellen.
Dass der deutsche Einzelhandel im Ländervergleich recht gut abschneidet, liegt auch am konsequenten Einsatz von Anti-Diebstahl-Maßnahmen. Diese lässt sich der Handel 0,82 % seines Umsatzes (3,5 Mrd. Euro) kosten. Denn Schaden entsteht nicht nur durch die gestohlenen Waren, sondern auch durch eine fehlende Warenverfügbarkeit.
"Sobald im Regal eine Lücke klafft, können die Wünsche der Kunden nicht mehr erfüllt werden und dem Händler entgeht zusätzlicher Umsatz", erklärt Warenschwundexperte Hans-Jürgen Nausch von Checkpoint Systems. Für den stationären Einzelhandel sei eine hohe Warenverfügbarkeit gerade in Zeiten eines zunehmenden Internethandels erfolgsentscheidend, um die Kunden über ein positives Einkaufserlebnis an sich binden zu können.
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