
Von Rory Jones
Die arabische Fluggesellschaft Etihad will ihren Airbus-Auftrag für 10 A380-Superjumbos nicht aufstocken. Das sagte Etihad-CEO James Hogan am Donnerstag. Für Airbus ist das ein Rückschlag, denn der europäische Hersteller hat Probleme, weitere Maschinen seines Aushängeschildes zu verkaufen.
Doch Etihads Entscheidung steht fest. Statt weitere A380 zu ordern, setzt die Fluggesellschaft auf ihrem Langstreckennetz auf die Großraummaschinen A350 sowie den 787 Dreamliner und größere 777-Maschinen von Boeing.
"Es geht einzig um die richtige Maschine für die richtige Stadt und die Wirtschaftlichkeit der Maschine", sagte Hogan zu Journalisten.
Airbus hatte zuletzt Schwierigkeiten, neue Aufträge für den A380 hereinholen, der nach Listenpreisen 414,4 Millionen US-Dollar kosten soll, wobei Käufer üblicherweise Rabatte erhalten. Die Fluggesellschaften sorgen sich, ob sie die großen Maschinen überhaupt füllen können, in die mehr als 500 Passagiere passen.
Airbus-Vertreter hatten zuvor gesagt, dass sie in Gesprächen mit mehreren bestehenden A380-Kunden seien, die möglicherweise weitere Exemplare abnehmen würden. Der in Toulouse ansässige Flugzeugbauer hatte lange die Hoffnung, dass die Airlines weitere A380 ordern, wenn sie sich mit dem Flugzeug vertraut sind. Stattdessen blieben weitere Aufträge von Kunden wie Air France-KLM und der Deutschen Lufthansa aber aus.
Etihad will den A380 am 27. Dezember auf einem Flug von Abu Dhabi nach London Heathrow in Betrieb nehmen. Die Airline soll im kommenden Jahr weitere vier A380 erhalten. Die Maschinen sollen auch auf Flügen nach New York, Sydney, Paris zum Einsatz kommen und zu weiteren Reisezielen, die noch geprüft werden.
Airbus-Finanzvorstand Harald Wilhelm sagte in der vergangenen Woche zu Investoren, dass die Produktion des A380 zum Ende des Jahrzehntes auslaufen könnte. Das hatte Emirates Airlines, den größten Abnehmer des A380, verärgert. Emirates hat 140 Exemplare der Maschine bestellt.
Hogan sagte nun, wenn Airbus den Bau des A380 einstelle, sei dies für Etihad kein Thema.
Vertreter der Flugzeugsparte von Airbus hatten vergangene Woche darauf gepocht, dass das Flugzeug weiter gebaut und vermutlicherweise auch aktualisiert werde.
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December 18, 2014 07:23 ET (12:23 GMT)
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