Der Wirtschaftsweise Lars Feld empfiehlt der Europäischen Zentralbank (EZB), auf ihrer nächsten Ratssitzung am 22. Januar noch kein umfassendes Programm zu Ankauf von Staatsanleihen zu beschließen: "Wenn die EZB drei Tage vor der Wahl in Griechenland umfassende Staatsanleihekäufe beschließen würde, wäre das sehr schädlich für ihre Reputation. Ihr Standing wäre nicht nur in Deutschland, sondern weltweit beschädigt", sagte das Mitglied im Sachverständigenrat dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe).
"Insofern können die Befürworter von Staatsanleihenkäufen im EZB-Rat über die Terminlage nicht wirklich glücklich sein. Ich habe die Hoffnung, dass die EZB ihre Entscheidung noch einmal verschieben wird. Schließlich muss sie auch für einen Austritt Griechenlands gewappnet sein." In Berliner Regierungskreisen war am Wochenende über einen möglichen Austritts Griechenlands aus der Währungsunion spekuliert worden, falls die Linkspartei Syriza die Wahlen am 25. Januar gewinnen sollte.