Essen (ots) - Gegen eine Stärkung der Rechte der EU-Mitgliedsstaaten ist generell nichts einzuwenden. Allzu oft fühlen sie sich von der Brüsseler Bürokratie erdrückt. Mit dem Beschluss, Gentechnik-Verbote oder -Zulassungen in die Hände der nationalen Regierungen zu legen, hat das Europäische Parlament den deutschen Verbrauchern möglicherweise einen Bärendienst erwiesen.
Denn nicht nur der grüne Europaabgeordnete Martin Häusling befürchtet, dass jetzt durch die Hintertür unter dem Strich mehr Genpflanzen auf europäischen Feldern wachsen werden als bislang. Denn die breite Front der Ablehnung in Deutschland spiegelt sich längst nicht in allen EU-Staaten. Spaniern oder Portugiesen ist es künftig unbenommen, die umstrittene Methode anzuwenden.
Kritiker argwöhnen bereits, dass auf dem liberalisierten Binnenmarkt Gemüse auch auf den deutschen Markt gelangt, das wir hier eigentlich nicht haben wollen. Zumindest wird es aber schwierig, die Einfuhren zu kontrollieren. Das von Berlin geplante Gentechnik-Verbot in Deutschland bliebe ohne Wirkung.
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