Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschuss Wolfgang Bosbach (CDU) hat sich offen für einen Dialog mit Vertretern der Pegida-Bewegung gezeigt. In der "Welt" begründete Bosbach seine Haltung damit, dass über Probleme und Fehlentwicklungen bei Zuwanderung und Integration nur selten offen diskutiert worden sei.
Auch seien "mit Vokabeln wie xenophob oder islamophob" notwendige Debatten viel zu schnell abgewürgt und Kritiker stigmatisiert worden. Bosbach kritisierte Vertreter der Politik, die gegen Pegida Stimmung machen: "Wenn ein schlichtes Gemüt wie der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger alle Demonstranten pauschal als 'Nazis in Nadelstreifen' tituliert, darf er sich nicht wundern, wenn beim nächsten Mal noch mehr kommen und zwar aus Protest gegen eine solche, viel zu oberflächliche Pauschalkritik." Der CDU-Innenexperte warnte vor einer Ablehnung von Anhängern der Anti-Islam-Bewegung: "Wenn jemand in meine Bürgersprechstunde kommt, frage ich bestimmt nicht, ob er schon mal auf einer Pegida-Demo war. Entscheidend ist alleine das Anliegen."
Er absolviere bundesweit hunderte Veranstaltungen pro Jahr, führe viele unzählige Gespräche, so Bosbach. "Ich weiß auch ohne Pegida, wo die Menschen der Schuh drückt, welche Sorgen sie haben."