Die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, hat in einem Gespräch mit der "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstagausgabe) die Zahl der Austritte aus ihrer Kirche auf früher jährlich 5.000 beziffert. Durch Irritationen um Kirchensteuern auf Vermögen habe sich diese Zahl 2014 verdoppelt.
Dem gegenüber stünden etwa 7.000 Zugänge durch Taufen und Eintritte. Zu den Pegida-Protesten sagte Frau Junkermann, einem biblischen Wort zufolge komme Frieden durch Gerechtigkeit. "Die wachsende Schere zwischen Arm und Reich ist einer der Hintergründe, weshalb Menschen sich hilflos fühlen." Als weiteren Grund sieht sie die Sorge vor Heimatverlust angesichts der Frage einer multikulturellen Gesellschaft.
"Dem kann man nur mit der Bitte begegnen, den fremden Nachbarn kennenzulernen." Junkermann forderte die Politik, aber auch die Kirchengemeinden auf, mit den Demonstranten zu reden: "Es kann ja nicht angehen, sie einfach abzutun und beiseite zu stellen."