Berlin (ots) -
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Die gute Nachricht zum "Internationale Tag des Waldes" am 21. März lautet: Dem deutschen Wald geht es gut. Dennoch lohnt sich ein genauerer Blick auf die aktuellen Herausforderungen: Welche Bedeutung hat der Wald für den Klimawandel? Was könnte in Zukunft für den Wald problematisch werden? Warum sind Wissenschaftler für eine verstärkte Verwendung von Holz? - Die Waldexperten von HolzProKlima geben Antworten.
Wie geht es dem deutschen Wald?
Laut der dritten Bundeswaldinventur geht es dem deutschen Wald gut. Deutschland hat die höchsten Holzvorräte in Europa und betreibt konsequent eine nachhaltige Forstwirtschaft. Die Wälder werden naturnäher und älter. Mit dem Klimawandel kommen am besten die Nadelbäume klar.
Welche Bedeutung hat der Wald für den Klimawandel?
Wälder sind riesige Kohlenstoffspeicher und damit wirksam gegen den Treibhauseffekt. Werden zudem aus Bäumen Holzprodukte schützen sie noch mehr das Klima, denn: Im Holz ist das CO2 als Kohlenstoff langfristig gebunden. Je länger Holz stofflich verwertet und nicht verbrannt wird, desto länger bleibt das CO2 der Atmosphäre fern.
Was könnte in Zukunft für den Wald problematisch werden?
Der Klimawandel setzt vor allem die heimischen Laubbäume unter Stress, da sie sich an die veränderten Bedingungen anpassen müssen. Sind laut Waldzustandsbericht 2014 bei der Kiefer 89 Prozent aller Bäume gesund oder nur schwach geschädigt, so sind es bei der Buche nur 65, bei der Eiche sogar nur 58 Prozent. Experten wie Prof. Dr. Hermann Spellmann, Leiter der nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt, warnen, dass der vor Jahrzehnten begonnene Umbau des Waldes hin zu mehr Laubholz langfristig zu einer Verschlechterung des Waldzustands in Deutschland führen könnte.
Was kann die Politik beim Waldumbau besser machen?
Gebraucht werden in Zukunft stabile, naturnahe Mischwälder mit ausgewogener Baumartenvielfalt und einem ausreichenden Anteil an Nadelhölzern. Da niemand genau sagen kann, welche Bäume dem Klimawandel am besten gewachsen sind, sollte auf Vielfalt im Wald gesetzt werden. Dazu gehören heimische, aber auch anpassungsfähige fremdländische Baumarten wie die Douglasie. Prof. Dr. Hermann Spellmann sagt: "Der Nadelholzanteil der Wälder sollte mindestens 50 Prozent betragen. Nur mit einem gut gemischten Wald können wir den ökonomischen und ökologischen Herausforderungen des Klimawandels annähernd begegnen." Nadelbäume haben gegenüber Laubbäumen ökologische und ökonomische Vorteile: Sie wachsen schneller und binden durch Verwendung in langlebigen Produkten wie Bauholz oder Holzwerkstoffen das klimaschädliche Kohlendioxid länger als Laubholz.
Wie sinnvoll ist der Plan, mehr Wald aus der Nutzung nehmen?
Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena haben im vergangenen Jahr den Zustand der jungen, heranwachsenden Baumarten untersucht. Das Ergebnis: In nicht mehr nachhaltig genutzten Waldgebieten gehen 50 bis 60 Prozent der Baumarten verloren. Mit ihnen verschwinden zahlreiche Insektenarten - von jeder zweiten Schmetterlingsart ist in der Studie die Rede. Die Gründe dafür sind komplex. Um drei zu nennen: Zu viel Wild wie Reh und Hirsch frisst junge Bäume auf. Das Kronendach wird zu dicht, so dass nachwachsende Pflanzen zu wenig Licht bekommen. Zudem führt der aktuelle Waldumbau hin zu Buchenwäldern zu monokulturähnlichen Zuständen. Aus Sicht vieler Experten ist die Politik daher auf dem Irrweg. Sie meinen: Nicht die Größe und Anzahl der geschützten Flächen sind für eine nachhaltige Waldentwicklung entscheidend, sondern die Art und Weise, wie die Fläche genutzt wird.
Warum sind Wissenschaftler für mehr Verwendung von Holz?
Die stärkere Verwendung von Holz trägt dazu bei, Klimaziele zu erreichen, sagen die Wissenschaftler des Thünen-Instituts (vTI). Sie halten den Baustoff Holz für ökologisch wertvoll und entsprechend innovativ, dass er herkömmliche Materialien wie Stahl und Beton ersetzen kann. In Deutschland werden laut vTI pro Jahr 75 Millionen Tonnen CO2 durch die Verwendung von Holzprodukten eingespart. Ein Dachstuhl bindet beispielsweise bis zu 8,4 Tonnen CO2 über seinen gesamten Lebenszyklus. Nach Berechnungen der TU München entspricht diese Menge dem jährlichen CO2-Ausstoß von drei bis vier Pkw.
Zurzeit ist Pflanzaktion im Wald. Was passiert da eigentlich?
Waldbesitzer und Forstwirte verjüngen unsere Wälder und schaffen damit bereits heute schon den Wald von morgen. Grundsätzlich verjüngen Bäume sich selbständig durch zu Boden fallende und keimende Samen. Förster und Waldbesitzer setzen auf diese natürlichen Abläufe und unterstützen sie durch gezieltes Fällen von Bäumen zur Öffnung des Kronendaches, was die Lichtversorgung der jüngeren Pflanzen garantiert. Um einen stabilen Mischwald aus mehreren Baumarten zu erhalten, setzen sie aber auch auf das Pflanzen von jungen Bäumen. Frühtreibende Laubbäume und Lärchen werden spätestens im März gepflanzt. Bei wintergrünen Nadelbäumen und spättreibenden Laubbäumen ist je nach Witterung noch Zeit bis April.
Über die Initiative HolzProKlima
Die Initiative HolzProKlima will die Verwendung von Holzprodukten für den Klimaschutz stärker als bisher in das Bewusstsein der Menschen und der Politik bringen. Sie will ... ... über den positiven Klimabeitrag von Holz aufklären, ... die Holzbereitstellung für klimafreundliche Produkte absichern, ... den Wert von Holzprodukten im Vergleich zu alternativen Produkten aufzeigen und dafür eintreten, Holzprodukte neben dem Wald als Kohlenstoffsenke anzuerkennen.
Zu den Initiatoren von HolzProKlima gehören die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher (AGR), die Deutsche Säge- und Holzindustrie (DeSH), der Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI), der Verband der Deutschen Säge- und Holzindustrie (VDS), die Allianz Landesbeiräte Holz, der Bundesverband der Altholzaufbereiter und -verwerter (BAV), der Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz), Holzbau Deutschland und der Bundesverband ProHolzfenster.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.holzproklima.de.
OTS: HolzProKlima-Initiative newsroom: http://www.presseportal.de/pm/103546 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_103546.rss2
Pressekontakt: Sebastian Kopelsky
i. A. der Initiative HolzProKlima
Pressebüro c/o JDB MEDIA GmbH Schanzenstraße 70 20357 Hamburg Tel +49-(0)40-468832-16 Fax +49-(0)40-468832-32 E-Mail: kopelsky@jdb.de
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Die gute Nachricht zum "Internationale Tag des Waldes" am 21. März lautet: Dem deutschen Wald geht es gut. Dennoch lohnt sich ein genauerer Blick auf die aktuellen Herausforderungen: Welche Bedeutung hat der Wald für den Klimawandel? Was könnte in Zukunft für den Wald problematisch werden? Warum sind Wissenschaftler für eine verstärkte Verwendung von Holz? - Die Waldexperten von HolzProKlima geben Antworten.
Wie geht es dem deutschen Wald?
Laut der dritten Bundeswaldinventur geht es dem deutschen Wald gut. Deutschland hat die höchsten Holzvorräte in Europa und betreibt konsequent eine nachhaltige Forstwirtschaft. Die Wälder werden naturnäher und älter. Mit dem Klimawandel kommen am besten die Nadelbäume klar.
Welche Bedeutung hat der Wald für den Klimawandel?
Wälder sind riesige Kohlenstoffspeicher und damit wirksam gegen den Treibhauseffekt. Werden zudem aus Bäumen Holzprodukte schützen sie noch mehr das Klima, denn: Im Holz ist das CO2 als Kohlenstoff langfristig gebunden. Je länger Holz stofflich verwertet und nicht verbrannt wird, desto länger bleibt das CO2 der Atmosphäre fern.
Was könnte in Zukunft für den Wald problematisch werden?
Der Klimawandel setzt vor allem die heimischen Laubbäume unter Stress, da sie sich an die veränderten Bedingungen anpassen müssen. Sind laut Waldzustandsbericht 2014 bei der Kiefer 89 Prozent aller Bäume gesund oder nur schwach geschädigt, so sind es bei der Buche nur 65, bei der Eiche sogar nur 58 Prozent. Experten wie Prof. Dr. Hermann Spellmann, Leiter der nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt, warnen, dass der vor Jahrzehnten begonnene Umbau des Waldes hin zu mehr Laubholz langfristig zu einer Verschlechterung des Waldzustands in Deutschland führen könnte.
Was kann die Politik beim Waldumbau besser machen?
Gebraucht werden in Zukunft stabile, naturnahe Mischwälder mit ausgewogener Baumartenvielfalt und einem ausreichenden Anteil an Nadelhölzern. Da niemand genau sagen kann, welche Bäume dem Klimawandel am besten gewachsen sind, sollte auf Vielfalt im Wald gesetzt werden. Dazu gehören heimische, aber auch anpassungsfähige fremdländische Baumarten wie die Douglasie. Prof. Dr. Hermann Spellmann sagt: "Der Nadelholzanteil der Wälder sollte mindestens 50 Prozent betragen. Nur mit einem gut gemischten Wald können wir den ökonomischen und ökologischen Herausforderungen des Klimawandels annähernd begegnen." Nadelbäume haben gegenüber Laubbäumen ökologische und ökonomische Vorteile: Sie wachsen schneller und binden durch Verwendung in langlebigen Produkten wie Bauholz oder Holzwerkstoffen das klimaschädliche Kohlendioxid länger als Laubholz.
Wie sinnvoll ist der Plan, mehr Wald aus der Nutzung nehmen?
Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena haben im vergangenen Jahr den Zustand der jungen, heranwachsenden Baumarten untersucht. Das Ergebnis: In nicht mehr nachhaltig genutzten Waldgebieten gehen 50 bis 60 Prozent der Baumarten verloren. Mit ihnen verschwinden zahlreiche Insektenarten - von jeder zweiten Schmetterlingsart ist in der Studie die Rede. Die Gründe dafür sind komplex. Um drei zu nennen: Zu viel Wild wie Reh und Hirsch frisst junge Bäume auf. Das Kronendach wird zu dicht, so dass nachwachsende Pflanzen zu wenig Licht bekommen. Zudem führt der aktuelle Waldumbau hin zu Buchenwäldern zu monokulturähnlichen Zuständen. Aus Sicht vieler Experten ist die Politik daher auf dem Irrweg. Sie meinen: Nicht die Größe und Anzahl der geschützten Flächen sind für eine nachhaltige Waldentwicklung entscheidend, sondern die Art und Weise, wie die Fläche genutzt wird.
Warum sind Wissenschaftler für mehr Verwendung von Holz?
Die stärkere Verwendung von Holz trägt dazu bei, Klimaziele zu erreichen, sagen die Wissenschaftler des Thünen-Instituts (vTI). Sie halten den Baustoff Holz für ökologisch wertvoll und entsprechend innovativ, dass er herkömmliche Materialien wie Stahl und Beton ersetzen kann. In Deutschland werden laut vTI pro Jahr 75 Millionen Tonnen CO2 durch die Verwendung von Holzprodukten eingespart. Ein Dachstuhl bindet beispielsweise bis zu 8,4 Tonnen CO2 über seinen gesamten Lebenszyklus. Nach Berechnungen der TU München entspricht diese Menge dem jährlichen CO2-Ausstoß von drei bis vier Pkw.
Zurzeit ist Pflanzaktion im Wald. Was passiert da eigentlich?
Waldbesitzer und Forstwirte verjüngen unsere Wälder und schaffen damit bereits heute schon den Wald von morgen. Grundsätzlich verjüngen Bäume sich selbständig durch zu Boden fallende und keimende Samen. Förster und Waldbesitzer setzen auf diese natürlichen Abläufe und unterstützen sie durch gezieltes Fällen von Bäumen zur Öffnung des Kronendaches, was die Lichtversorgung der jüngeren Pflanzen garantiert. Um einen stabilen Mischwald aus mehreren Baumarten zu erhalten, setzen sie aber auch auf das Pflanzen von jungen Bäumen. Frühtreibende Laubbäume und Lärchen werden spätestens im März gepflanzt. Bei wintergrünen Nadelbäumen und spättreibenden Laubbäumen ist je nach Witterung noch Zeit bis April.
Über die Initiative HolzProKlima
Die Initiative HolzProKlima will die Verwendung von Holzprodukten für den Klimaschutz stärker als bisher in das Bewusstsein der Menschen und der Politik bringen. Sie will ... ... über den positiven Klimabeitrag von Holz aufklären, ... die Holzbereitstellung für klimafreundliche Produkte absichern, ... den Wert von Holzprodukten im Vergleich zu alternativen Produkten aufzeigen und dafür eintreten, Holzprodukte neben dem Wald als Kohlenstoffsenke anzuerkennen.
Zu den Initiatoren von HolzProKlima gehören die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher (AGR), die Deutsche Säge- und Holzindustrie (DeSH), der Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI), der Verband der Deutschen Säge- und Holzindustrie (VDS), die Allianz Landesbeiräte Holz, der Bundesverband der Altholzaufbereiter und -verwerter (BAV), der Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz), Holzbau Deutschland und der Bundesverband ProHolzfenster.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.holzproklima.de.
OTS: HolzProKlima-Initiative newsroom: http://www.presseportal.de/pm/103546 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_103546.rss2
Pressekontakt: Sebastian Kopelsky
i. A. der Initiative HolzProKlima
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