Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aufschwungszeichen für die Wirtschaft in der Eurozone verdichten sich. Im April kletterte der Konjunkturindex des sentix-Instituts um 1,4 Punkte auf plus 20,0 Zähler. Während sich die Erwartungen mit plus 31,5 auf hohem Niveau unverändert zeigten, stieg der Lageindex weiter und erreichte mit einem Stand von plus 9,0 sogar den höchsten Wert seit Juli 2011.
"Ob es am QE der Europäischen Zentralbank oder am schwachen Eurokurs liegt - oder an beidem: Die Mischung der aktuellen Einflussfaktoren stärkt aus Sicht der von sentix befragten Investoren die konjunkturelle Verfassung der Eurozone", erklärte das Institut. Die Diskussionen um einen "Grexit", also das Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone, hätten sich nicht wesentlich auf das Umfrageergebnis ausgewirkt.
Entgegen der Indikation für die Eurozone hat sich die Konjunkturstimmung zu Deutschland nach den Rekordwerten vom März 2015 deutlich abgekühlt. Der Gesamtindex fiel im April um 8,1 Zähler auf 31,4 Punkte. Das ist der stärkste Rückgang seit August 2014. Allerdings signalisierten die Teilkomponenten zur Lage und den Erwartungen, dass sich die deutsche Wirtschaft nach wie vor in einem robusten, boomartigen Aufschwung befinde, befand das Institut.
Wegen des starken US-Dollar zeigen sich deutliche Schleifspuren in der US-Konjunktur. Der Gesamtindex fiel auf den tiefsten Stand seit November 2013 zurück und die Erwartungswerte sanken sogar auf den tiefsten Stand seit November 2012. Nur wenige Indexpunkte trennten die USA damit von einem Abschwungszenario, warnen die sentix-Experten.
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April 07, 2015 04:30 ET (08:30 GMT)
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