
Die griechische Presse beschäftigt sich am Donnerstag mit dem neuen Anlauf, auf höchster Ebene eine Lösung im Schuldenstreit mit der Eurogruppe zu finden. Nach dem Treffen des Athener Regierungschefs Alexis Tsipras mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sehen die griechischen Medien noch schlimmere Zeiten für das griechische Volk kommen.
"Blut für das Abkommen", titelt das Traditionsblatt der politischen Mitte "Ta Nea". Einige Forderungen der Geldgeber könnten laut Regierungschef Tsipras nicht akzeptiert werden. Darunter sei die Mehrwertsteuererhöhung um zehn Prozent für die Elektrizitätsrechnungen.
Das konservative Zeitung "Kathimerini" titelt: "Verlängerung im Verhandlungsthriller." Das linke Blatt "Efimerida ton Syntakton" schreibt, man stehe "am Rande eine Bruchs" (mit den Gläubigern). Die Geldgeber hätten Tsipras wenig Raum gelassen, zu manövrieren. Es würden Maßnahmen gefordert, von denen von vornherein klar sei, dass sie nicht akzeptiert werden können, meint das Blatt.
"Sie fordern Blut um Geld zu geben", titelt die satirische Wochenzeitung "To Pontiki". Weitere Kürzungen von Renten, Erhöhung der Mehrwertsteuer, Privatisierungen und neue Entlassungen kämen auf die Griechen zu, hieß es.
Positiv dagegen sieht das Wirtschaftsblatt "Naftemboriki" das Spitzentreffen Tsipras-Juncker in Brüssel. "Der Weg für eine Einigung öffnet sich", titelt die Zeitung.
Dagegen meint das Wirtschaftsblatt "Imerisia", Juncker habe Tsipras schockierende Vorschläge präsentiert. Die Gläubiger bleiben auf hartem Kurs, heißt es./tt/DP/stk
AXC0032 2015-06-04/08:23