Laut einer Umfrage befürworten lediglich 18 Prozent der Bundesbürger das geplante Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU. In der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS im Auftrag des "Spiegel" gaben 33 Prozent an, den Vertrag über eine "Transatlantic Trade and Investment Partnership" (TTIP) für "eine schlechte Sache" zu halten. 46 Prozent gaben an, das Vorhaben "nicht beurteilen" zu können.
Als Grund für ihre Ablehnung verwiesen die Befragten vor allem auf die geplanten Regelungen zu Umwelt-, Verbraucher und Arbeitnehmerrechten: So befürchten 42 Prozent der TTIP-Kritiker, dass der geplante Vertrag in diesen Themenfeldern die entsprechenden europäischen Standards aufweichen könnte. 27 Prozent sorgen sich, dass bei einem Handelsabkommen mit den USA internationale Konzerne eine zu große Macht erhielten. Der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller, plädiert dafür, die Verhandlungen auf wenige Kernthemen zu konzentrieren und ein "TTIP light" auszuhandeln. "Wenn es um Lebensmittel oder Chemikalien geht, sind die Kulturen zwischen den USA und Europa einfach zu unterschiedlich, um schnell harmonisieren oder sie gegenseitig anerkennen zu können", sagte er dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".
Stattdessen sollten Washington und Brüssel möglichst rasch ein Abkommen über jene Fragen schließen, in denen sie sich zügig verständigen könnten. "Als Verbraucherschützer bin ich für Wahlfreiheit und niedrige Preise", erklärte Müller. "Das setzt aber voraus, dass Verbraucher klar und wahr erkennen können, wofür sie sich entscheiden."