Von Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)--Der harte Preiswettbewerb im LED-Markt macht dem US-Leuchtenhersteller Cree zunehmend zu schaffen. Das Unternehmen, das auch mit der deutschen Osram Licht AG konkurriert, kündigte eine Restrukturierung seines LED-Geschäfts an.
Die jüngsten Markttrends hätten zu einer stärkeren Erosion der durchschnittlichen LED-Verkaufspreise geführt als erwartet, hieß es in einer Pressemitteilung des Konzerns. Das LED-Werk des Unternehmens sei anhaltend unausgelastet. Die Überkapazitäten würden reduziert und die Kosten gesenkt.
Für das noch bis zum 28. Juni laufende Schlussquartal prognostiziert Cree nunmehr eine Umsatz von rund 375 Millionen US-Dollar, nachdem der Konzern zuvor 420 bis 440 Millionen in Aussicht gestellt hatte. Die Umsatzplanung für das kommende Geschäftsjahr liegt bei 1,8 Milliarden Dollar, wahrend Analysten mit 1,89 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Cree beschäftigt Stand 2014 gut 7.000 Mitarbeiter.
Die Investoren reagierten geschockt auf die Meldung vom Mittwochabend. Die Aktie verlor im vorbörslichen Handel 5,5 Prozent.
Im Sog von Cree geht es am Donnerstag auch bei Osram abwärts. Die Aktie verliert am Vormittag rund 2 Prozent, nachdem sie kurz nach Handelseröffnung um die 5 Prozent im Minus lag.
Ein Händler verweist auf den Ende April verkündeten strategischen Schwenk von Osram, wonach der Konzern voll auf LED setze. "Das ist der Grund, weshalb der Kurs nun so stark unter den Cree-Aussagen leidet", so der Händler. Außerdem reizt der immer noch kräftige Kursgewinn von 30 Prozent seit Jahresbeginn zu Gewinnmitnahmen.
Die Lichtbranche durchläuft einen tief greifenden Wandel. LED-Produkte finden zwar immer größeren Anklang, was zu Lasten der traditionellen Leuchtmittel geht. Wegen des harten Konkurrenzkampfs sind die Preise aber massiv unter Druck.
Osram und Philips haben auf dem Wandel reagiert. Während sich Philips vollständig vom Lichtgeschäft verabschiedet, will Osram dem Massengeschäft den Rücken kehren, in dem es statt auf Technologieführerschaft und Innovation auf gute Qualität und Kosteneffizienz ankommt. Ende April hat der Münchener Konzern die rechtliche Verselbständigung des Lampengeschäfts mit Allgemeinbeleuchtung, das etwa Halogen- und Energiesparlampen sowie Leuchtstoffröhren und LED-Leuchten umfasst, angekündigt. Übrig bleibt also ein Kerngeschäft, das mit Spezialbeleuchtung, Automobilbeleuchtung und LED-Halbleiter auf Hightech und Innovationen ausgerichtet ist.
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June 25, 2015 04:25 ET (08:25 GMT)
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