Der Präsident des "Bundes der Vertriebenen" (BdV), Bernd Fabritius, denkt über einen neuen Namen für seinen Verband nach. Die Vertreibung der Deutschen aus den ehemaligen Ostgebieten sei "früher eine wesentliche Klammer" seiner Organisation gewesen, heute sei sie "das nicht mehr, wir haben mehr Aufgaben", sagte er dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Die jetzigen Mitglieder hätten "ganz andere Wünsche und Sorgen als die Heimatvertriebenen von 1945", daher treffe der Name "die Situation nicht mehr umfassend". Als mögliche neue Bezeichnung nannte Fabritius "Bund der Deutschen aus Mittel- und Südosteuropa". Forderungen nach einer Rückgabe des Eigentums der Vertriebenen lehnte Fabritius, der auch CSU-Bundestagsabgeordneter ist, ausdrücklich ab: "Im 21. Jahrhundert kann es nicht mehr um Eigentumsansprüche von damals gehen." Allerdings verlangt er von Polen und anderen Heimatstaaten der Vertriebenen "eine irgendwie geartete Wiedergutmachung" für die vertriebenen Deutschen.
Das könne auch ein "kleiner Betrag" sein, "als Rehabilitierung sozusagen". Auch für sein verlorenes Elternhaus in Siebenbürgen forderte er vom rumänischen Staat eine Geldentschädigung. "Warum soll ich auf das Erbe meiner Eltern ersatzlos verzichten?", so der Vertriebenen-Chef.