
Von Eyk Henning
FRANKFURT (Dow Jones)--Der einflussreiche Aktionärsberater Institutional Shareholder Services (ISS) hat seine Unterstützung für die vom Immobilienkonzern Deutsche Wohnen geplante Übernahme des kleineren Rivalen LEG Immobilien zurückgezogen. Stattdessen sprach sich ISS nun für das Übernahmeangebot des DAX-Konzerns Vonovia für die Deutsche Wohnen AG aus.
Deutsche Wohnen, der zweitgrößte Wohnimmobilienkonzern Deutschlands, hatte im September die geplante Übernahme von LEG Immobilien bekannt gegeben. Das reine Aktiengebot bewertet die Nummer drei im Markt mit 4,62 Milliarden Euro. Doch dann war Vonovia dem MDAX-Unternehmen mit einer rund 14 Milliarden Euro schweren Offerte in die Parade gefahren: Vonovia will Deutsche Wohnen übernehmen, allerdings nur unter der Bedingung, dass die Deutsche-Wohnen-Aktionäre den bereits angekündigten Zusammenschluss mit LEG Immobilien ablehnen.
Für LEG will Vonovia keine Offerte abgeben, weil das Unternehmen vor allem in Nordrhein-Westfalen stark ist. Bei einer Transaktion mit Deutsche Wohnen würde sich das Portfolio in Deutschland geographisch besser ergänzen: Etwa ein Viertel des Bestandes wäre in Berlin, rund ein Viertel in Nordrhein-Westfalen, ein Viertel im Süden Deutschlands. Der Rest würde sich auf Norddeutschland, etwa auf Bremen und Hannover verteilen, sagte Vorstandschef Rolf Buch.
Deutsche Wohnen hingegen will sich trotz der Vonovia-Offerte nicht von den eigenen Fusionsplänen mit LEG abbringen lassen. Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Wohnen halten die von Vonovia in Aussicht gestellte Prämie von 7,4 Prozent zum Schlusskurses am Dienstag für zu niedrig: Sie reflektiere in keiner Weise das Wachstumspotential und die Qualität des Immobilienbestandes. Deshalb wies Deutsche Wohnen den Vorstoß von Vonovia zurück.
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October 15, 2015 13:20 ET (17:20 GMT)
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