Die Betriebsräte der großen deutschen Autokonzerne fordern den Aufbau einer eigenen Batteriezellenproduktion in Deutschland. Für diesen Plan spricht sich neben Bernd Osterloh (VW) und Klaus Schoch (BMW) auch Daimler-Betriebsratschef Micheal Brecht aus: "In Deutschland sollten wir nicht nur Innovationen entwickeln, sondern sie auch produzieren", sagte Brecht dem "Handelsblatt".
"Die Fertigung von Zellen dürfen wir nicht alleine den Asiaten überlassen." Als Beispiel für ein gemeinsames Vorgehen nennt Brecht die Übernahme des Kartendienstleisters Nokia Here, den BMW, Daimler und Audi gemeinsam für insgesamt 3,4 Milliarden Euro übernommen haben. Die Arbeitnehmer sehen den Zeitpunkt für dieses Vorhaben auch deshalb gekommen, weil Volkswagen nach der Abgasaffäre verstärkt in Elektroantriebe investieren will. In Gewerkschaftskreisen rechnet man damit, dass die Deutschen Autokonzerne jeweils eine Milliarde Euro investieren müssten, um eine gemeinsame Batteriefertigung auf die Beine zu stellen.
Die Forderung der Betriebsräte wird von der Politik unterstützt. "Ein Premiumstandort, der auch ein Premiumstandort bleiben will, braucht eine eigenständige Batterie- und Zellproduktion", sagte Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. "Wir brauchen dafür eine gemeinsame Initiative von Politik und Unternehmen. Das ist ein Kernelement zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie", so Machnig dem "Handelsblatt".