Der Autohersteller Borgward setzt bei seinem Neustart auf Elektromodelle. "Wir werden mit einem Hybrid- und einem Elektroantrieb beginnen", sagte Vorstandschef Ulrich Walker dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).
Zuvor hatte Borgward auch mit reinen Verbrennungsmotoren geplant. Den Schwenk begründete Walker mit den zu erwartenden Abgasrichtlinien. "Die werden strenger werden und auch die Attraktivität von Dieselautos wird damit sinken." Walker bekräftigte zudem das Ziel, im Frühjahr kommenden Jahres erste Modelle in China auf den Markt zu bringen.
In Europa sollen Anfang 2017 zwei sportliche Geländewagen in den Vertrieb gehen. Teurer muss ein Elektro-Geländewagen nicht werden. "Wir werden eher mit Kampfpreisen in den Markt gehen", sagte der Borgward-Chef. Neben einer Fabrik in China will das vom chinesischen Lkw-Hersteller Foton kontrollierte Unternehmen auch in Europa eine Fertigung errichten.
"Wir prüfen derzeit den Bau einer Fabrik in Deutschland", sagte Walker. Vorgefertigte Autos sollen von der Fabrik in China per Bahn nach Deutschland transportiert werden. In Europa könnten dann Komponenten wie etwa Batterien eingebaut werden. Diese will Borgward wie auch die Elektromotoren nicht selbst entwickeln, sondern bei Zulieferern einkaufen.
"Die Komponenten sind am Markt inzwischen zu vernünftigen Preisen erhältlich", sagte Walker. Der Verkauf soll im deutschsprachigen Raum beginnen und dann auf die größeren EU-Staaten ausgeweitet werden. Mittelfristig peilte Walker einen Absatz von 50.000 Autos an, langfristig soll er auf 100.000 Autos verdoppelt werden. Möglich werden soll dies durch eine Ausweitung der Modellpalette.
"Jedes Jahr wollen wir zwei neue Autos auf den Markt bringen." Der Fokus soll dabei auf den sportlichen Geländewagen gerichtet bleiben.