Bozen - Der kupferzeitlichen Gletschermumie Ötzi entlocken Forscher immer wieder neue Fakten zum Leben der Spezies Mensch. Nach der kompletten Entschlüsselung des Ötzi-Genoms vor fünf Jahren schien die Quelle an spektakulären Einblicken in die Vergangenheit zunächst versiegt. Einem internationalen Wissenschaftlerteam ist es nun aber gelungen, im Mageninhalt Ötzis das Bakterium Helicobacter pylori nachzuweisen, das heute die Hälfte aller Menschen in sich trägt. Es handelt sich um den bisher ältesten Beleg des Bakteriums.
Als der Paläopathologe Albert Zink und der Mikrobiologe Frank Maixner von der Europäischen Akademie (EURAC) in Bozen vor fast drei Jahren die Magenproben des Iceman unter die Mikroskope in ihrem EURAC-Labor für antike DNA legten, waren sie zunächst skeptisch: "Es war sehr unwahrscheinlich, etwas zu finden, da Ötzis Magenschleimhaut nicht mehr vorhanden ist. Das Bakterium Helicobacter pylori weist man bei heutigen Patienten in der Magenschleimhaut nach", erklärt Albert Zink. Gemeinsam mit Forscherkollegen der Universitäten Kiel, Wien und Venda in Südafrika sowie dem Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena suchten die Wissenschaftler nach einem neuen Weg: "Die Idee, die Gesamt-DNA ...
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