Die Bundeswehr bereitet offensive Cyberattacken zum Schutz der eigenen Computersysteme vor. In einem Sachstandsbericht informierte das Verteidigungsministerium den Bundestag in Berlin, dass "Abwehrkonzepte, die über den rein passiven Schutz zur Minimierung der Auswirkungen" eines Cyberangriffs hinausgehen, bereits von der Nato untersucht worden seien.
Sobald die rechtlichen Rahmenbedingungen für solche "Responsive Cyber Defence"-Operationen gegeben seien, würden die "Möglichkeiten zur Unterbindung und Beendigung eines Angriffs" bei der Bundeswehr geplant und umgesetzt, zitiert der "Spiegel" in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte im September vergangenen Jahres eine Neuorganisation der Cyberaktivitäten der Bundeswehr angeordnet. Für den Cyberspace, der nun neben Land, See, Luft und Weltraum als weiterer Kriegsschauplatz definiert ist, richtete sie ein eigenes Kommando ein. Außerdem wurden die IT-Kompetenzen gebündelt.
Bisher allerdings war öffentlich vor allem von defensiven Cyberfähigkeiten die Rede.