Frankfurt am Main (ots) -
- Weiter gute Aussichten für die Binnenkonjunktur, Schwung bei Unternehmensinvestitionen fehlt jedoch - Brexit-Votum sorgt für schwächere Exportdynamik in zweitem Halbjahr - KfW Research erwartet für 2016 ein Konjunkturplus von 1,8 %, für 2017 von 1,3 %
Nach einem aus ökonomischer Sicht sehr guten ersten Halbjahr startet die deutsche Wirtschaft in robuster Verfassung in die zweite Jahreshälfte. Aufgrund eines besser als erwartet ausgefallenen Wachstums im zweiten Quartal (+0,4% ggü. Vorquartal) revidiert KfW Research seine nach dem Brexit-Votum auf 1,5 % gesenkte Konjunkturprognose für das laufende Jahr wieder leicht nach oben auf 1,8 %. Für 2017 wird ein Wirtschaftswachstum von 1,3 % erwartet (Vorprognose: 1,2 %).
Im zweiten Quartal 2016 hat sich das Wachstumstempo der deutschen Wirtschaft zwar reduziert, doch der Rückgang war weniger stark als es nach der witterungsbedingten Sonderkonjunktur für die Bauwirtschaft im Winter zu erwarten war. Vielmehr reichte es trotz klar rückläufiger Industrieproduktion noch zu einem leicht überdurchschnittlichen Wachstum im Vergleich zum langjährigen Trend, das sowohl vom Konsum als auch von einem positiven Außenbeitrag getragen wurde. Der starke Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen (-2,4 %) ist allerdings ein Wermutstropfen, der zeigt, dass die strukturelle Schwäche der Investitionstätigkeit nicht überwunden ist. Die Stimmung der heimischen Wirtschaft ist dennoch auch zur Jahresmitte weiterhin positiv, wie etwa das aktuelle ifo-Geschäftsklima Juli und der Einkaufsmanagerindex August signalisieren.
"Die robuste Verfassung der deutschen Wirtschaft spricht für ein Andauern der guten Binnenkonjunktur", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Die Beschäftigung lege weiter zu und stütze den privaten Konsum sowie den Wohnungsbau. Der Staat dürfe seine Konsumausgaben infolge der Flüchtlingsmigration ausweiten, in den öffentlichen Haushalten sei ausreichend Spielraum hierfür vorhanden. "Alles in allem hat die deutsche Wirtschaft zurzeit ordentlich Rückenwind - ohne das Brexit-Votum wäre ein deutlicher Aufschwung drin gewesen", so Zeuner.
Die Entscheidung der Briten gegen einen Verbleib in der Europäischen Union dürfte das Wachstumstempo jedoch erst einmal drosseln. Das Vereinigte Königreich, für deutsche Unternehmen ein bedeutender Markt, wird im kommenden Jahr nach der Prognose von KfW Research ein Wirtschaftswachstum von unter einem halben Prozent erreichen. Das bremst über den Exportkanal auch die deutsche Konjunktur, das hiesige Exportwachstum dürfte sich trotz der graduellen Aufhellung des Konjunkturbildes in den Entwicklungs- und Schwellenländern abkühlen. Dies umso mehr, da sich auch der Aufschwung in den anderen Ländern der Eurozone verlangsamt und ein weiterer wichtiger Handelspartner, die Türkei, nach dem Putsch-Versuch eine Phase verstärkter politischer Unsicherheit durchläuft. Die schwächere Exportentwicklung begrenzt auch das Aufwärtspotenzial bei den Unternehmensinvestitionen.
"Die konjunkturelle Dynamik in Deutschland wird nach Abklingen der unmittelbaren Auswirkungen des Brexit-Votums im kommenden Jahr wieder zunehmen. Dennoch fällt die für 2017 von KfW-Research erwartete Jahresrate mit 1,3 % deutlich geringer aus", so Zeuner. Grund sei ein Kalendereffekt: ".Im kommenden Jahr können sich die Arbeitnehmer über drei arbeitsfreie Tage mehr freuen. Das sorgt aber auch für niedrigeres Wirtschaftswachstum. Etwa vier Fünftel des Wachstumsrückgangs lassen sich hierauf zurückführen."
Den aktuellen KfW-Konjunkturkompass Deutschland finden Sie unter www.kfw.de/konjunkturkompass
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Pressekontakt: KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt Kommunikation (KOM), Christine Volk, Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266, E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de
- Weiter gute Aussichten für die Binnenkonjunktur, Schwung bei Unternehmensinvestitionen fehlt jedoch - Brexit-Votum sorgt für schwächere Exportdynamik in zweitem Halbjahr - KfW Research erwartet für 2016 ein Konjunkturplus von 1,8 %, für 2017 von 1,3 %
Nach einem aus ökonomischer Sicht sehr guten ersten Halbjahr startet die deutsche Wirtschaft in robuster Verfassung in die zweite Jahreshälfte. Aufgrund eines besser als erwartet ausgefallenen Wachstums im zweiten Quartal (+0,4% ggü. Vorquartal) revidiert KfW Research seine nach dem Brexit-Votum auf 1,5 % gesenkte Konjunkturprognose für das laufende Jahr wieder leicht nach oben auf 1,8 %. Für 2017 wird ein Wirtschaftswachstum von 1,3 % erwartet (Vorprognose: 1,2 %).
Im zweiten Quartal 2016 hat sich das Wachstumstempo der deutschen Wirtschaft zwar reduziert, doch der Rückgang war weniger stark als es nach der witterungsbedingten Sonderkonjunktur für die Bauwirtschaft im Winter zu erwarten war. Vielmehr reichte es trotz klar rückläufiger Industrieproduktion noch zu einem leicht überdurchschnittlichen Wachstum im Vergleich zum langjährigen Trend, das sowohl vom Konsum als auch von einem positiven Außenbeitrag getragen wurde. Der starke Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen (-2,4 %) ist allerdings ein Wermutstropfen, der zeigt, dass die strukturelle Schwäche der Investitionstätigkeit nicht überwunden ist. Die Stimmung der heimischen Wirtschaft ist dennoch auch zur Jahresmitte weiterhin positiv, wie etwa das aktuelle ifo-Geschäftsklima Juli und der Einkaufsmanagerindex August signalisieren.
"Die robuste Verfassung der deutschen Wirtschaft spricht für ein Andauern der guten Binnenkonjunktur", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Die Beschäftigung lege weiter zu und stütze den privaten Konsum sowie den Wohnungsbau. Der Staat dürfe seine Konsumausgaben infolge der Flüchtlingsmigration ausweiten, in den öffentlichen Haushalten sei ausreichend Spielraum hierfür vorhanden. "Alles in allem hat die deutsche Wirtschaft zurzeit ordentlich Rückenwind - ohne das Brexit-Votum wäre ein deutlicher Aufschwung drin gewesen", so Zeuner.
Die Entscheidung der Briten gegen einen Verbleib in der Europäischen Union dürfte das Wachstumstempo jedoch erst einmal drosseln. Das Vereinigte Königreich, für deutsche Unternehmen ein bedeutender Markt, wird im kommenden Jahr nach der Prognose von KfW Research ein Wirtschaftswachstum von unter einem halben Prozent erreichen. Das bremst über den Exportkanal auch die deutsche Konjunktur, das hiesige Exportwachstum dürfte sich trotz der graduellen Aufhellung des Konjunkturbildes in den Entwicklungs- und Schwellenländern abkühlen. Dies umso mehr, da sich auch der Aufschwung in den anderen Ländern der Eurozone verlangsamt und ein weiterer wichtiger Handelspartner, die Türkei, nach dem Putsch-Versuch eine Phase verstärkter politischer Unsicherheit durchläuft. Die schwächere Exportentwicklung begrenzt auch das Aufwärtspotenzial bei den Unternehmensinvestitionen.
"Die konjunkturelle Dynamik in Deutschland wird nach Abklingen der unmittelbaren Auswirkungen des Brexit-Votums im kommenden Jahr wieder zunehmen. Dennoch fällt die für 2017 von KfW-Research erwartete Jahresrate mit 1,3 % deutlich geringer aus", so Zeuner. Grund sei ein Kalendereffekt: ".Im kommenden Jahr können sich die Arbeitnehmer über drei arbeitsfreie Tage mehr freuen. Das sorgt aber auch für niedrigeres Wirtschaftswachstum. Etwa vier Fünftel des Wachstumsrückgangs lassen sich hierauf zurückführen."
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