
Von Maria Armental und Christine Benders-Rüger
WASHINGTON (Dow Jones)--Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat jetzt in den Vereinigten Staaten ein Nachahmerprodukt für das Medikament Enbrel des US-Konzerns Amgen am Start. Wie die Novartis-Tochter Sandoz am Dienstagabend mitteilte, hat die US-Gesundheitsbehörde das Biosimilar Etanercept, das nun unter dem Namen Erelzi vertrieben werden soll, zur Behandlung verschiedener Entzündungskrankheiten zugelassen. Das ist das zweite Biosimilar von Sandoz, das in den USA erlaubt wurde. Im vergangenen Jahr erhielt der Basler Konzern die Zulassung für das Biosimilar Zarxio.
Der Wettbewerber Amgen setzt mit Enbrel, das zur Behandlung von Arthritis, Rheuma und Schuppenflechte dient, Milliarden um. Enbrel ist Amgens umsatzstärkstes Medikament und erreichte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 5,36 Milliarden US-Dollar.
"Wir wollen Erelzi so bald wie möglich auf den US-Markt bringen", erklärte Carol Lynch, Biopharmazeutik-Leiterin bei Sandoz in der Pressemitteilung. Vor einigen Wochen hatte der Expertenausschuss der FDA eine Empfehlung zur Zulassung von Erelzi ausgesprochen.
Biosimilars sind biotechnologisch hergestellte Medikamente. Sie sind Folgepräparate von Biopharmazeutika, deren Patent abgelaufen ist. Ihr Wirkstoff ist vergleichbar mit dem Wirkstoff des bereits zugelassenen Arzneimittels. Diese Arzneimittel sollen innovative Wirkansätze bieten. Außer, dass es sich bei beiden Arzneimittelklassen um Nachfolgeprodukte handelt, haben Biosimilars und Generika nach Aussage von Experten nichts gemein. Der größte Unterschied besteht dabei in der Molekülgröße, denn Biosimilars sind meist große, komplexe Moleküle während Generika hingegen eher kleine, einfache Moleküle sind. Die Herstellung der Biosimiliars gelten als aufwendig. Sie lassen sich nur mittels lebender Zellen produzieren.
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August 31, 2016 01:21 ET (05:21 GMT)
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