TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Uneinheitlich haben die ostasiatischen Märkte am Mittwoch geschlossen. Während der Nikkei um 1 Prozent auf 16.887 Punkte zulegte, ging es in Sydney um 0,8 Prozent abwärts. Hauptthema blieb die Sorge vor höheren US-Zinsen und einem im Gefolge steigenden Dollar. Dies könnte zu größeren Abzügen von Kapital aus den Schwellenländern führen, auch wenn viele Analysten in dieser Hinsicht abwinken und solche Ängste als übertrieben bezeichnen. Denn die hohen Renditen in den ostasiatischen Märkten sowie das starke Wirtschaftswachstum dürften den Kapitalabzug ausbremsen.
"Der Markt ist gegenwärtig eher vorsichtig als bearish", sagte Castor Pang vom Broker Core Pacific-Yamaichi International. Vor allem der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag halte die Anleger in Schach, die sich mehr Klarheit über die weitere US-Geldpolitik wünschen. "Die Arbeitsmarktdaten werden die Spekulationen um die weitere US-Geldpolitik anheizen", sagte Investmentstratege Will Leung von Standard Chartered Wealth Management.
Japanische Exportwerte gesucht
In Japan ging es deutlich aufwärts, da dort - wie so oft - der Dollar die Richtung für Aktien vorgab. Dieser hat die Marke von 103 Yen knapp überwunden, nachdem er am Dienstag gegen Handelsschluss bei 102,18 notierte. Exportwerte wurden vom steigenden Dollar nach oben gezogen, so dass Toyota Motor 1,9 Prozent zulegten und Mazda Motor 4,8 Prozent. Daten zur japanischen Industrieproduktion fielen enttäuschend aus, bewirkten aber kaum Bewegung an den Märkten. Sie gelten ohnehin als notorisch volatil. Kaum einen Dämpfer brachte der Rückgang der heimischen Juli-Autoproduktion um 4,1 Prozent, die Exporte im Sektor sind um 0,5 Prozent gefallen.
Unter den übrigen Exportwerten legte die Aktie des Kameraherstellers Canon um 1,9 Prozent zu, die des Herstellers von elektronischen Komponenten Renesas Electronics um 4,6 Prozent. Finanzwerte profitierten von der Aussicht auf höhere Zinsen, die üblicherweise die Margen des Sektors verbessern. Sumitomo Mitsui Financial steigerten sich um 4,3 Prozent und Nomura Holdings um 3,4 Prozent. Dagegen stürzten die Titel des Kreditkartenunternehmens Aeon Financial Service mit einer geplanten Kapitalerhöhung um 12 Prozent ab.
Rohstoffwerte unter Druck
Der vorrückende Dollar brachte die Rohstoffpreise am Dienstag nach dem asiatischen Börsenschluss unter Druck, was wiederum die rohstofflastige Börse in Sydney hinterherhinken ließ. Der Ölpreis war am Dienstagnachmittag abgesackt von über 49,50 Dollar auf rund 48,40 Dollar. Auch der Goldpreis stand unter Druck und konnte am Mittwoch nur einen Teil der Vortagesverluste aufholen. Im Rohstoffsektor verloren BHP Billiton, Rio Tinto, Newcrest und Fortescue zwischen 2,7 und 3,5 Prozent, bei den Energiewerten Oil Search und Santos ging es um 2,9 bzw 1,3 Prozent nach unten.
Im Bankensektior rückten Australia & New Zealand Banking Group um 1,4 Prozent vor, nachdem Morgan Stanley die Aktie auf Over- von Underweight angehoben hat. Die neue Strategie der Bank könne aufgehen und die Gefahr einer Kapitalerhöhung vermindern. Der Elektronik-Einzelhändler Harvey Norman hat beim Jahresgewinn einen 30-Prozent-Sprung verbucht, was die Aktie 2,7 Prozent nach oben trieb.
Bank of China nach Zahlen fester
An den chinesischen Märkten standen die Aktien der großen Banken im Blick, von denen einige am Dienstag nachbörslich ihre Geschäftsausweise präsentiert hatten. So legten zum Beispiel Bank of China in Hongkong 4 Prozent zu, nachdem das Institut einen Anstieg beim Nettogewinn um 2,5 Prozent verbucht hat, gestützt vom kräftigen Wachstum bei den Gebühren. An der Börse in Shenzen erreichte die Aktie von China Vanke das Maximalplus von 10 Prozent. Hintergrund sind Spekulautionen im Gefolge von Aussagen der China Evergrande Group, die ihre Anteile an gelisteten Immobilienentwicklern steigern will. Zugleich wurde bekannt, dass die in Hongkong sitzende Fondsgesellschaft Nexus Capital am 24. August ihren Anteil auf 11,5 von zuvor 10,8 Prozent gesteigert hat.
Am leicht schwächelnden Singapurer Markt drückten vor allem die Blue Chips. So fielen DBS Group um 0,5 Prozent und Singapore Telecommunications um 1 Prozent. Ebenfalls leichter zeigte sich der Markt in Südkorea, wo unerwartet starke Daten zur Industrieproduktion keinen positiven Treiber abgaben. Die guten Daten dämpften zudem Hoffnungen auf weiter sinkende Zinsen.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.433,00 -0,83% +2,59% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.887,40 +0,97% -11,28% 08:00 Kospi (Seoul) 2.031,64 -0,40% +3,59% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.085,48 +0,35% -12,82% 09:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.311,99 0% -11,23% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.964,06 -0,23% +4,79% 10:00 Taiex (Taiwan) 9.068,85 -0,46% +8,76% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.819,66 -0,31% -2,19% 11:00 BSE (Mumbai) 28.416,03 +0,26% +8,80% 12:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:45 % YTD EUR/USD 1,1134 -0,1% 1,1145 1,1168 +2,5% EUR/JPY 115,03 +0,2% 114,79 114,32 -9,8% EUR/GBP 0,8500 -0,2% 0,8519 0,8538 +15,4% GBP/USD 1,3101 +0,2% 1,3081 1,3082 -11,2% USD/JPY 103,32 +0,3% 102,98 102,35 -12,0% USD/KRW 1116,06 -0,3% 1119,83 1119,32 -5,1% USD/CNY 6,6793 -0,0% 6,6812 6,6790 +2,9% USD/CNH 6,6906 -0,0% 6,6926 6,6902 +1,9% USD/HKD 7,7568 -0,0% 7,7576 7,7564 +0,1% AUD/USD 0,7505 -0,1% 0,7513 0,7549 +3,0% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,26 46,35 -0,2% -0,09 +7,9% Brent/ICE 48,30 48,37 -0,1% -0,07 +11,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.312,48 1.311,10 +0,1% +1,38 +23,7% Silber (Spot) 18,73 18,61 +0,6% +0,12 +35,5% Platin (Spot) 1.055,60 1.057,50 -0,2% -1,90 +18,4% Kupfer-Future 2,07 2,07 +0,0% +0,00 -3,8% ===
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August 31, 2016 03:47 ET (07:47 GMT)
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