Selbstbestimmte Arbeitszeiten können laut einer Studie Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern verstärken. "Arbeitszeitautonomie geht mit einem Anstieg von Überstunden und Einkommen einher - aber nur für Männer", heißt es in der Untersuchung zweier Soziologinnen der Hans-Böckler-Stiftung und der University of Kent, über die der "Spiegel" berichtet.
Einen Hinweis auf Diskriminierung durch Arbeitgeber gibt es demnach bei den Löhnen: Männliche Beschäftigte steigerten ihr Jahresbrutto um im Schnitt 2.400 Euro, wenn sie zu Jobs mit selbst bestimmten Zeiten wechselten. Bei Frauen seien dagegen kaum Gehaltssprünge nachweisbar gewesen. Die Chefs schienen Frauen weniger Einsatz als Männern zuzuschreiben, so die Untersuchung. Wenn Männer autonom über den Feierabend bestimmen können, machen sie laut Studie im Schnitt zwei Überstunden pro Woche mehr, Frauen aber nur eine.
Die Differenz gehe vor allem auf Frauen in Teilzeit zurück, die Freiheiten nutzten, um familiären Aufgaben nachzukommen.