Dem Hilfsfonds, aus dem psychotherapeutische Behandlungen und andere Sachleistungen für Opfer sexuellen Missbrauchs bezahlt werden, geht das Geld aus. Das folgt aus einer Absage von 13 Bundesländern an den Bundesbeauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, berichtet der "Spiegel" in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe.
Die Länder seien sich zwar "ihrer Verantwortung gegenüber dem Leid der Betroffenen bewusst", schreibt der Bremer Bürgermeister Carsten Sieling im Namen der 13 Länder-Regierungschefs an Rörig. Sie sähen aber den Bund in der Pflicht. Die Bundesregierung hatte den Hilfsfonds 2013 eingerichtet. Er sollte mit 100 Millionen Euro ausgestattet werden, je zur Hälfte vom Bund und von den Ländern.
Bislang sind aber nur 3 der 16 Länder bereit, einen Beitrag zu leisten: Bayern, Mecklenburg- Vorpommern und Hessen. Da bis zum Sommer schon mehr als 5.500 Missbrauchsopfer Hilfen beantragt hätten, werde das vorhandene Geld voraussichtlich Ende des Jahres aufgebraucht sein, sagte Rörig. Der Beauftragte fordert die Bundesregierung auf, ihr Versprechen aus dem Jahr 2013 zu halten. Notfalls müsse sie in Vorleistung treten.