Von Markus Klausen
FRANKFURT (Dow Jones)--Die RWE-Tochter Innogy soll bei dem Börsengang in wenigen Wochen mit bis zu 20 Milliarden Euro bewertet werden. Bei dem Gang aufs Parkett von Innogy, die das Geschäft mit erneuerbaren Energien des Stromkonzerns RWE bündelt, sollen insgesamt rund 5 Milliarden Euro eingesammelt werden. Allein RWE will bis zu 1,6 Milliarden Euro erlösen. Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock hat sich vorab bereits ein Aktienpaket im Wert von 940 Millionen Euro gesichert.
Die Innogy-Aktien sollen zwischen 32 und 36 Euro angeboten werden. Fest geplant sei die Platzierung von 20 Prozent der Innogy-Aktien inklusive der Mehrzuteilungsoption. "Wir starten jetzt mit dem Endspurt für den Börsengang von Innogy", erklärte RWE-Chef Peter Terium. "Als Unternehmen wollen wir nachhaltig wachsen und unsere Investoren durch eine attraktive Dividendenpolitik an unserer Entwicklung beteiligen."
Milliarden für Investitionen
Abhängig vom finalen Platzierungspreis könnte der Börsengang brutto 1,8 Milliarden bis 2,0 Milliarden Euro für Innogy erlösen, wie aus der am Donnerstagabend veröffentlichten Mitteilung weiter hervorgeht. RWE könnte zwischen 1,5 Milliarden bis 1,6 Milliarden Euro einsammeln. Bei hoher Nachfrage könne das Angebot um bis zu 25,3 Millionen Aktien erhöht werden. Darüber hinaus seien bis zu 12,6 Millionen Aktien aus dem Bestand von RWE zur Deckung eventueller Mehrzuteilungen vorgesehen.
Innogy will die Einnahmen aus dem Börsengang überwiegend für Investitionen in die Kerngeschäftsfelder, wie erneuerbare Energien, verwenden. RWE hatte bereits angekündigt, Erlöse aus dem Verkauf von Bestandsaktien zur Finanzierung der Kosten des Atomausstiegs zu nutzen.
Börsengang steht kurz bevor
RWE hatte angesichts der Umbrüche auf den Strommärkten sein Wachstumsgeschäft mit den erneuerbaren Energien, Vertrieb und Netzen in die neue Gesellschaft Innogy ausgegliedert, die Anfang April gestartet ist. Der Mutterkonzern konzentriert sich auf das konventionelle Kraftwerksgeschäft und den Energiehandel. RWE will langfristig die Mehrheit an Innogy halten und die Tochter als reine Kapitalbeteiligung führen. Innogy soll einen Großteil des RWE-Gewinns erwirtschaften.
Auch der Konkurrent Eon hat seine Wachstumsaktivitäten vom traditionellen Kraftwerksgeschäft abgetrennt. Anders als RWE konzentriert sich Eon aber auf die erneuerbaren Energien und hat den Energiehandel und das Stromerzeugungsgeschäft in das Unternehmen Uniper ausgelagert, das Mitte September an die Börse gebracht wurde.
Wann Innogy schließlich die Erstnotiz anstrebt, ist noch unklar. Bisher hatte RWE das vierte Quartal als Termin genannt. Aktuell ist ein rund zweiwöchiges Bookbuilding-Verfahren zur Festlegung des Platzierungspreises geplant, wie aus der Innogy-Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Die Notierung ist dann im Prime Standard geplant. Genauso wie Uniper ist Innogy ein heißer Kandidat für den MDAX.
(Mitarbeit: Jenny Busche)
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September 23, 2016 02:46 ET (06:46 GMT)
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