Von Anupreeta Das und Rachel Louise Ensign
NEW YORK (Dow Jones)--Der designierte US-Präsident Donald Trump will einen ehemaligen Manager von Goldman Sachs zum Finanzminister ernennen. Steven Mnuchin hat viele Jahre bei der US-Großbank gearbeitet. Er ist ein Vertrauter von Trump. Für den Wahlkampf des Rechtspopulisten warb er in großem Stil Mittel ein, wie ein offizieller Vertreter mitteilte.
Mnuchin erwarb sich in der Finanzbranche einen guten Ruf, indem er unterbewertete Aktiva aufstöberte und durch Wertsteigerungen massiv Profite einstrich. Doch sein größter Coup glückte ihm wohl in der politischen Sphäre. Der 53-Jährige, der auch schon als Hollywood-Finanzierer in Erscheinung trat, schaffte es innerhalb von nur sechs Monaten, in denen er Trump als oberster Finanzexperte diente, zum potenziellen neuen Finanzminister.
Trump wetterte im Wahlkampf gegen die Wall Street
Insgesamt markieren Mnuchins Wall-Street-Referenzen einen scharfen Kontrast zum Populismus, den Trump in seiner Wahlkampagne intensiv betrieb. So hatte Trump gegen Großbanken gewettert und das Schließen von Steuerschlupflöchern für Hedgefonds gefordert. Zudem hatte Trump seine Rivalen in den Vor- und Präsidentschaftswahlen hart für ihre Wall-Street-Verbindungen gescholten, insbesondere jene zu Goldman Sachs.
Mnuchins Kontakte zur Welt der Hochfinanz, insbesondere die zu Goldman, reichen zurück bis vor seine Geburt. Sein Vater Robert begann 1957 bei der Finanzfirma und blieb ihr seine gesamte Wall-Street-Karriere lang treu. Der Vater des potenziell neuen Finanzministers gehörte zu jenen, die den Blockhandel groß ins Rollen brachten. Dabei werden großen Aktienpakete auf einmal ge- oder verkauft. Stevens Bruder Alan stand auch schon auf der Gehaltsliste von Goldman. Trumps Wahl von Mnuchin muss der Senat noch bestätigen.
Seine Wahl vorausgesetzt wäre Mnuchin der dritte aus den Reihen von Goldman Sachs in diesem Amt: Vor ihm waren auch schon Henry Paulson und Robert Rubin US-Finanzminister.
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November 30, 2016 02:04 ET (07:04 GMT)
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