Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßt das Interesse südamerikanischer Staaten an einem Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union. Sie sei sehr erfreut, dass "Bewegung in die Mercosur-Länder" gekommen sei, sagte Merkel in ihrem neuen Video-Podcast.
"Uruguay war hier ein Treiber, doch wieder die Kontakte zur Europäischen Union aufzunehmen", erklärte die Bundeskanzlerin. Am Mittwoch (8.2.) ist der Staatspräsident von Uruguay, Tabaré Vázquez, im Bundeskanzleramt zu Gast. Merkel sagte zu dem Freihandelsabkommen weiter, man könne sich unschwer vorstellen, dass der Bereich Landwirtschaft ein schwieriger sei. Es gehe darum, zum Schluss ein faires Abkommen zu haben, das die Interessen Europas genauso berücksichtige wie die Lateinamerikas.
"Aber wichtig wäre jetzt erstmal, überhaupt wieder ins Gespräch zu kommen. Und daran arbeiten wir", so Merkel. Die Bundeskanzlerin bescheinigte Uruguay "in den letzten Jahren eine sehr interessante und positive Entwicklung". Das Land sei "beispielhaft für die lateinamerikanischen Länder" im Kampf gegen die Armut vorangekommen.
Uruguay habe "eine sehr liberale Demokratie, eine gute Rechtsordnung und auch eine Orientierung Richtung Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit", sagte Merkel. All das befördere die Beziehungen, "und wir haben durchaus Interesse, gerade solche positiven Beispiele doch auch hervorzuheben". Merkel wies auf die langen Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Uruguay hin, sieht aber das "bilaterale Potential noch nicht ganz ausgeschöpft". Als Beispiel nennt die Bundeskanzlerin die Zusammenarbeit beim Thema "Green Economy"; in Sachen Energieeffizienz sei Deutschland sehr erfahren, und in Uruguay habe man daran Interesse.
Deshalb glaube sie, dass man ein neues Kapitel aufschlagen könne, wenn Präsident Vazquez nach Deutschland komme.