Zunächst sah es in dieser Woche so aus, als könne der DAX seine Seitwärtsbewegung (gelbes Rechteck im folgenden Chart) erneut nach oben verlassen und die übergeordnete Aufwärtsbewegung fortsetzen (grüner Pfeil Nr. 1). Damit hätte der Index auch die relative Schwäche gegenüber den US-Pendants abschütteln können. Doch im Hoch blieb der DAX am Mittwoch sowohl unterhalb des vorangegangenen Hochs als auch unterhalb der Rechteckgrenze bei 11.880 Punkten (roter Pfeil). Und anschließend legte der Index wieder den Rückwärtsgang ein.
Immerhin konnte der DAX die obere Linie der Seitwärtsrange verteidigen - er testete sie heute von oben und stieg danach wieder an (grüner Pfeil Nr. 2). Damit gelang zwar der Ausbruch aus der Range, aber der übergeordnete Aufwärtstrend wurde noch nicht fortgesetzt, weil dazu noch ein neues Trendhoch fehlt.
Und da heute im weiteren Tagesverlauf die erneute Kursschwäche anhielt, muss man sogar mit einer erneuten Rückkehr in die Seitwärtsrange rechnen. Damit würde sich die schon sehr lange Reihe der Fehlausbrüche fortsetzen.
Im DAX zeigt sich eine hohe Unsicherheit der Anleger
Während die US-Indizes deutlich nach oben tendieren, zeigt sich im DAX damit eine klare Unsicherheit der Anleger. Käufe werden nur sehr vorsichtig getätigt. Und bei jedem kleinsten Rücksetzer der US-Indizes ziehen sich die DAX-Anleger sofort im Eiltempo zurück.
Den Grund für die durchaus sinnvolle Zurückhaltung bzw. Vorsicht haben wir in den vorangegangenen Ausgaben bereits genannt: Die US-Indizes sind nach wie vor im überkauften Zustand. Daher werden mit weiter steigenden Kursen Rücksetzer immer wahrscheinlicher und das Rückschlagpotential immer größer.
Kursverluste in den US-Indizes dürften sich auch auf den DAX übertragen. Und daher scheinen die DAX-Anleger neue Käufe inzwischen zu scheuen. Allerdings scheinen sie sich auch noch nicht von ihren Aktien verabschieden zu wollen, solange die US-Indizes keine Anzeichen von Schwäche zeigen. Und so kommt es eben zu der Seitwärtstendenz im DAX.
Wird das Alpha-Target noch erreicht?
Im Hinblick auf das Erreichen des Alpha-Targets (roter Kreis) hat sich die aktuelle Kurserholung negativ ausgewirkt. Denn die Distanz zum Target wurde dadurch erhöht und die Zeit läuft langsam davon.
Noch ist aber genügend Zeit, um das Target zu erreichen. Es wurde bislang allerdings auch noch nicht ganz aktiviert. Denn dazu fehlt gemäß der Börse-Intern vom 30. Januar der Bruch der Unterstützungslinie bei 11.430 Punkten, die das alte Hoch vom 30.11.2015 markiert.
Fällt der DAX in die Seitwärtsrange zurück, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die 11.430er Marke noch einmal angesteuert wird. Und wenn diese bricht, sollte das Target den Kurs anziehen. Wird hingegen die 11.880er Rechteckgrenze gebrochen, dann hätten die Bullen wieder klar die besseren Karten auf der Hand.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus