FRANKFURT (dpa-AFX) - Experten blicken eher skeptisch auf die
neue Börsenwoche. Es sei "Zeit für eine Atempause", sagte
Volkswirtin Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen
(Helaba) mit Blick auf die zuletzt freundliche Tendenz an den
Weltbörsen. Die Tendenz des Dax
Vieles dürfte dabei vom Geschehen jenseits des Atlantiks abhängen, von wo am Montag allerdings feiertagsbedingt wegen "Washington's Birthday" zunächst keine Impulse kommen werden. "Ohne die Anstöße aus New York und Washington lässt sich im Dax keine nachhaltige Tendenz entwickeln", betonte Hans Bernecker in seinem Börsenbrief. Für die Experten des Börsenstatistik-Magazins Index-Radar gibt es an der Wall Street aber erste Anzeichen einer Ermüdung. "Setzt bei den US-Aktien eine überfällige Korrektur ein, dürfte dies auch den Dax belasten", schrieben die Experten.
Den Takt gibt dabei weiterhin die Politik von US-Präsident Donald Trump vor. "Immer noch fällt es den Marktteilnehmern schwer, die politischen Risiken der 'Trumponomics' angemessen zu preisen", sagte Helaba-Expertin Windt. Angelehnt an seinen Wahlspruch "Make America Great Again" hat Trump US-Aktien "rich again" - also teuer gemacht, wie ihr Kollege Markus Reinwand betont. Um dieses Niveau zu rechtfertigen, sei nun eine deutliche Verbesserung der Unternehmensergebnisse erforderlich. Mit entscheidend dafür sind aber Details zu den Steuer- und Wirtschaftsplänen von Trump, auf die der Markt sehnsüchtig wartet.
In Europa jedoch mehrten sich zuletzt wieder die Sorgen vor einem
möglichen Protektionismus, den Trump anstrebt. Hinzu kommen hier die
offene Brexit-Frage und die Unsicherheit vor anstehenden Wahlen, die
weiterhin dafür sorgen könnten, dass der Dax von der Wall Street
abgehängt wird. Während es dem Dow Jones Industrial
Das große Bild für das deutsche Kursbarometer wird aber weiterhin positiv gesehen, da sind sich zumindest die Charttechniker einig. Laut Index-Radar befindet es sich auf längere Sicht in einem intakten Aufwärtstrend. "Das mittelfristige Kursziel im deutschen Leitindex lebt nach wie vor", gibt sich auch Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel optimistisch. Er sieht dieses unverändert bei der bisherigen Rekordmarke von 12 391 Punkten, die der Dax im April 2015 erreicht hatte.
Mitentscheidend für das Abschneiden des Dax dürften in der
kommenden Woche auch Unternehmensberichte sein. Nach dem
Spezialchemiekonzern Covestro
Außerdem werden zur Wochenmitte Resultate von den
Gesundheitswerten im Dax erwartet. Analyst Gunnar Romer von der
Deutschen Bank erwartet beim Medizinkonzern Fresenius
Am Donnerstag ist die Agenda nicht minder groß. Neben den
Jahreszahlen vom Medienkonzern ProSiebenSat.1
Konjunkturseitig spielt in der kommenden Woche die Musik eher in Europa als in den USA, wo am ehesten noch das Sitzungsprotokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung am Mittwoch interessieren dürfte. Eine zentrale Rolle dürfte zur Wochenmitte vor allem der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex spielen. Nach dem Rückgang im Januar erwartet Ralf Umlauf von der Helaba auch im Februar eine Eintrübung der Geschäftserwartungen. Als weitere wichtige Stimmungsdaten kommen am Dienstag die europäischen Einkaufsmanagerumfragen und am Donnerstag die Daten zum deutschen GfK-Konsumklima hinzu./tih/ck/he/edh
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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