BERLIN. Die geplante US-Steuerreform entlastet die US-Wirtschaft jährlich um rund 240 Milliarden Dollar. Dies hat der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) errechnet, wie das Handelsblatt aus Verbandskreisen erfuhr. Jede fünfprozentige Senkung der Körperschaftsteuer führt laut BDI-Kalkulationen zu Mindereinnahmen für den US-Fiskus von rund 60 Milliarden Dollar im Jahr.
Selbst wenn der Körperschaftssteuer-Satz am Ende bei 20 oder 25 Prozent liegen sollte, würde die US-Wirtschaft noch immer um einen dreistelligen Milliardenbetrag im Jahr entlastet. US-Präsident Trump hatte angekündigt, den Körperschaftsteuer-Satz für Unternehmen von derzeit 35 auf 15 Prozent reduzieren zu wollen. Dies bringt Länder wie Deutschland unter Zugzwang, ebenfalls die Steuern für Unternehmen zu senken.
Während viele Experten Trumps Steuerpläne kritisch sehen, lobt der frühere Wirtschaftsberater Ronald Reagans, Arthur Laffer, den Reformplan. "Etwas Besseres hätte ich mir nicht erträumen können", sagte der einflussreiche Ökonom und Erfinder der Reaganomics dem Handelsblatt. Trumps Steuerkonzept werde die Konjunktur beflügeln, ohne den Staatshaushalt zu belasten. "Es gibt nur eines, das die Steuereinnahmen erhöht - und das ist Wirtschaftswachstum."
Die Steuerreform werde dazu führen, dass Konzerne ihre Gewinne wieder in den USA melden, anstatt sie im Ausland zu verstecken, so Laffer. Niedrige Einkommenssteuern wiederum "bedeuten, dass die Bürger einen größeren Anreiz haben, sich anzustrengen, produktiver zu werden".
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May 02, 2017 01:57 ET (05:57 GMT)
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