
Von Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)--Für das Scheitern der Fusion mit der London Stock Exchange (LSE) hat Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter Fehler bei sich und seinem Unternehmen ausgemacht. "Ich glaube, wir sollten darüber sprechen, dass wir die Kommunikation mit Politik und Medien hätten besser vorbereiten können", sagte er auf der Handelsblatt-Tagung "Banken im Umbruch" in Frankfurt. Das sei ein großer Fehler gewesen, der zu Fehlinterpretationen und Missverständnissen geführt habe.
Er ließ durchblicken, dass er den Widerstand gegen die deutsch-britische Fusion unterschätzt hat. "Darauf wollte ich anspielen", sagte er auf eine entsprechende Frage. Es sei aber besser, die Fehler bei sich zu suchen. Er fügte hinzu, dass solche grenzüberschreitenden Fusionen, die ihren eigenen Gesetzen folgten, stets voller Unwägbarkeiten seien. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches Vorhaben scheitert, sei größer als die, dass es gelingt.
Nach dem Scheitern der Fusion "müssen wir über Technologie und andere Dinge Skaleneffekte erreichen, so dass wir im Wettbewerb mithalten können", sagte Kengeter. Die Firma als solche müsse sich aus der "Illusion einer zufriedenstellenden Underperformance" befreien, und eine größere Dynamik entwickeln. Er schloss auch anorganisches Wachstum nicht aus, dieses werde sich jedoch auf spezialisierte Bereiche wie "Data & Analytics" und Technologie konzentrieren.
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September 07, 2017 06:42 ET (10:42 GMT)
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