FMW-Redaktion
Man hat schon lange nichts mehr von Bundesbankchef Weidmann gehört. Die Vermutung lag nahe, dass Weidmann den Fehler von Axel Weber vermeiden wollte: Weber war eigentlich ein heißer Kandidat für den Chefposten bei der EZB, war jedoch aufgrund seiner immer stärker werdenden Kritik an der ultralaxen Geldpolitik der Notenbank schließlich innerhalb der EZB isoliert und trat dann entnervt zurück.
Nun ist Weidmann ein heißer Kandidat auf die Nachfolge von Mario Draghi, dessen Amtszeit 2019 endet. Berlin macht Druck und möchte endlich einen deutschen EZB-Chef haben, insofern erschien es nicht gerade unschlau, dass Weidmann sich zurück hielt zuletzt mit Kritik an der Geldpolitik der EZB.
Bis heute. Denn heute findet die von der Bundesbank veranstaltete Konferenz "Frontiers in Central Banking - Past, Present and Future" in Frankfurt statt - und Weidmann hat erstmals seit längerer Zeit wieder Klartext gesprochen. Hauptpunkt seiner Kritik sind die von der Europäischen Kommission ins Spiel gebrachten, sogenannten "European safe bonds", die die Schulden von Ländern der Eurozone verbriefen sollen, in der Hoffnung, die Risiken für die Investoren dadurch zu reduzieren und Ansteckungsgefahren bei Banken und Staaten zu reduzieren.
Die Verbriefung geht so: man bündelt Staatsanleihen aus der Eurozone in einem Portfolio, wobei sich die Anteile der Anleihen aus den einzelnen Ländern nach einem noch ...
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