BERLIN (Dow Jones)--Die von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eingesetzte Ethik-Kommission zum autonomen Fahren warnt vor einer Totalüberwachung des Menschen durch selbstfahrende Autos. "Eine vollständige Vernetzung und zentrale Steuerung sämtlicher Fahrzeuge im Kontext einer digitalen Verkehrsinfrastruktur ist ethisch bedenklich", zitiert das Handelsblatt aus dem Bericht der Kommission. Sie will ihre Ergebnisse im Laufe des Tages in Berlin vorstellen.
Die Experten mahnen Politik und Hersteller, eine totale Überwachung unmöglich zu machen. Das 14-köpfige Gremium hat laut dem Bericht 20 Regeln aufgestellt, um autonomes Fahren zu ermöglichen. Darin heißt es etwa: "Der Schutz von Menschen hat Vorrang vor allen anderen Nützlichkeitserwägungen." Deshalb dürfe es nicht zu einer "Degradierung des Subjekts zum bloßen Netzwerkelement" kommen.
Fahrzeughalter und -nutzer müssten "grundsätzlich über Weitergabe und Verwendung ihrer anfallenden Fahrzeugdaten" entscheiden dürfen. Im Falle von unausweichlichen Unfällen müssten Sach- und Tierschäden immer Vorrang vor Personenschäden haben. Ist eine Schädigung von Personen unvermeidlich, dürfe nicht nach persönlichen Merkmalen ausgewählt werden.
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June 20, 2017 02:38 ET (06:38 GMT)
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