
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die im zweiten Anlauf geglückte Übernahme
von Stada
Händler begründeten die Kurs-Rally vor allem mit Eindeckungen von Leerverkäufen: Spekulative Anleger, die mit geliehenen Stada-Aktien auf fallende Kurse gesetzt hatten, mussten diese Aktien nun am Markt zurückkaufen. Das trieb den Stada-Kurs steil nach oben. Im Börsenjargon wird dieses Phänomen auch "Short-Squeeze" genannt. Die Spekulanten hatten darauf gesetzt, die geliehenen Papiere bei einem Scheitern des Deals günstig zurückkaufen zu können und so einen Gewinn zu erzielen.
Diese Hoffnung erfüllte sich nicht: Denn nach dem Scheitern des ersten Übernahmeversuchs glückte den Investoren Bain Capital und Cinven der Kauf des Bad Vilbeler Unternehmens nun doch noch. Bis zum Ablauf der Übernahmefrist in der Nacht auf Donnerstag sei die erforderliche Mindestannahmeschwelle von 63 Prozent geknackt worden, wie die Investoren am Freitag mitteilten.
Aus dem Aktienhandel war in den vergangenen Tagen zu hören, dass ein vergleichsweise hoher Anteil der frei handelbaren Stada-Aktien am Markt leer verkauft worden sei. Die Leerverkäufer stehen nun plötzlich unter enormem Druck - entsprechend hoch ist nun die Nachfrage nach Stada-Aktien.
Viele Marktteilnehmer dürften zudem auf einen Sondergewinn durch einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag hoffen, der ab einer Schwelle von 75 Prozent möglich ist, sagte ein Händler. Sollte sie im ersten Schritt noch nicht erreicht worden sein, wäre es in einer Verlängerungsfrist immer noch möglich. Schließlich sei es dann auch nur noch eine Frage der Zeit, bis Bain und Cinven nach dem Kauf weiterer Anteile mit dem Ausschluss der Minderheitsaktionäre (Squeeze Out) begännen./bek/ag/tav/stb
ISIN DE0007251803
AXC0119 2017-08-18/13:32