Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EU-ARMEE - Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben es ungewöhnlich eilig. Bereits im Dezember wollen sie gemeinsam mit anderen EU-Staaten die Zusammenarbeit ihrer Streitkräfte auf eine neue Ebene heben und einen rund 5 Milliarden Euro umfassenden Verteidigungsfonds beschließen. Auf dem EU-Gipfel an diesem Donnerstag werden die Staats- und Regierungschefs "bedeutende Fortschritte" bei diesem Projekt verkünden. So steht es im Entwurf der Abschlusserklärung, der dem Handelsblatt vorliegt. (Handelsblatt S. 1)
STUTTGART 21 - Die gerichtliche Auseinandersetzung um die Mehrkosten beim Projekt Stuttgart 21 ist ins Stocken geraten. Die Landeshauptstadt Stuttgart, der Regionalverband Stuttgart, das Land Baden-Württemberg sowie die Flughafengesellschaft Stuttgart haben demnach beim Stuttgarter Verwaltungsgericht abermals eine längere Frist zur Klageerwiderung beantragt. Diese hätte bis zum 15. Oktober erfolgen sollen, nachdem die Frist im Frühjahr bis zu diesem Datum verlängert worden war. Nun haben die Beklagten bis 31. Januar 2018 Zeit, auf die im Dezember 2016 von der Bahn eingereichte Klage zu reagieren. Mit ihr will die Bahn eine Beteiligung der Projektpartner an den Mehrkosten in Höhe von 2 Milliarden Euro erreichen. Stadt, Land, Region und Flughafen haben mehrfach erklärt, kein weiteres Geld für Stuttgart 21 zur Verfügung zu stellen. (Stuttgarter Zeitung)
VERSICHERER - Der Niedrigzins zwingt Versicherer zu sparen. Das aber führe dazu, dass sie ihre eigenen Aufgaben vernachlässigten, kritisieren die deutschen Versicherungsmakler, die für Kunden Deckungskonzepte erarbeiten, Angebote einholen und bei der Schadenregulierung helfen. Versicherer verweigerten Deckungen teilweise pauschal, immer häufiger zögerten sie Leistungen an ihre Kunden im Schadensfall hinaus. "Wenn Branchen von Großschäden gebeutelt werden, führt dies bei Versicherern leider immer schneller zu internen Zeichnungsverboten", bemängelt Georg Bräuchle, Präsident des Verbands Deutscher Versicherungsmakler (VDVM) und einer der Geschäftsführer von Marsh in Deutschland. Derzeit sei der Trend zu beobachten, dass schadenträchtige Wirtschaftszweige als nicht mehr versicherbar gehandelt würden. Das gelte für Sachversicherungen in der Zellstoff-, der Holz- und der Papierindustrie. (FAZ S. 19)
JUSTIZ - Die Justiz sei bundesweit deutlich unterbesetzt. Aktuell fehlten mindestens 2.000 Richter und Staatsanwälte. Einbrüche und Kriminalität, Terrorgefahr, Bewältigung der Flüchtlingskrise - schon länger erklingt der Ruf nach dem wehrhaften Rechtsstaat. Doch eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht, wie eine Umfrage des Handelsblatts unter den Bundesländern zeigt. Demnach werden die Länder im Schnitt im kommenden Jahr nur 1,7 Prozent mehr für die Justiz ausgeben. Das sind insgesamt rund 17 Milliarden Euro Gesamtausgaben der Justizhaushalte. (Handelsblatt S. 8)
BREXIT - "Wir bereiten uns auf ein No-Deal-Szenario vor", sagte der britische Brexit-Minister David Davis in einem Interview. Er fordert von der EU, schneller zu verhandeln. Sonst drohe ein Scheitern, was beiden Seiten schade. (Welt S. 6)
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October 19, 2017 00:11 ET (04:11 GMT)
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