Bundeskanzlerin Angela Merkel findet das in Deutschland praktizierte Verhältnis zwischen Kirche und Staat "sehr gelungen". Zwar gebe es eine Trennung von Kirche und Staat, diese sei aber nicht vollständig wie beispielsweise in Frankreich durch den Laizismus, sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast.
Auch dass es im Grundgesetz einen Gottesbezug gebe - aus "Verantwortung vor Gott und den Menschen", begrüßt die Kanzlerin. "Und diese - einerseits - Trennung der Aufgaben, aber andererseits auch klares Bekenntnis im staatlichen Bereich, dass das Christentum eine der Grundlagen unserer Arbeit ist und natürlich auch unsere persönliche Tätigkeit prägt, das finde ich sehr gelungen." Martin Luther sei für sie immer "Ermutigung" gewesen. "Einmal dadurch, dass er ein unbändiger Arbeiter war. Für mich ist aber genauso schön, dass er mit beiden Beinen im Leben gestanden hat."
Luther sei "mit unglaublichen Stärken ausgestattet, aber eben auch mit Schwächen". Die Kanzlerin findet es nach eigenen Worten "wichtig, dass man über das, was er zum Beispiel im Blick auf das Judentum gesagt hat, auch sehr kritisch berichtet".