PEKING (dpa-AFX) - Nach jahrzehntelangem Zögern steigt China ab dem kommenden Monat in den Terminhandel am Rohölmarkt ein. Wie die nationale Regulierungsbehörde am Freitag mitteilte, soll der Handel mit Terminkontrakten auf Erdöl und lautend auf die chinesische Währung Yuan am 26. März beginnen. Gehandelt werden die auch als Future bekannten Verträge auf zukünftige Öllieferungen im Finanzzentrum Schanghai. Der Terminhandel soll auch ausländischen Anlegern offen stehen.
Der Schritt, einen chinesischen Terminhandel für Rohöl zu etablieren, ist der erste seit einem gescheiterten Versuch im Jahr 1993. Fachleute sehen darin nicht zuletzt einen weiteren Versuch Chinas, die Bedeutung der Landeswährung Yuan zu steigern. Bislang wird Rohöl weit überwiegend in US-Dollar gehandelt. Auch was den sonstigen Warenhandel angeht, ist die Dominanz des amerikanischen Dollar ungebrochen. Vereinzelte Abgesänge auf die US-Währung haben sich bislang als verfrüht erwiesen. Daran hat auch die Aufnahme des Yuan in die Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds (IWF), eine Art Reservewährung, nichts geändert.
Der Handel auf Termin ist die klar dominierende Transaktionsform am internationalen Ölmarkt. Er findet vor allem an Rohstoffbörsen in New York und London statt. Der Käufer eines Futures sichert sich das Recht zu, Erdöl zu einem späteren Zeitpunkt zu einem vereinbarten Preis kaufen oder verkaufen zu können. Der größte Nutzen liegt in der Verringerung von Preisrisiken, die sowohl Käufer als auch Verkäufer treffen können. China ist der größte Rohölnachfrager der Welt, während die USA zu einem der größten Ölförderer aufgestiegen sind./bgf/jsl/jha/
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