BERLIN (Dow Jones)--Der Aufsichtsrat des nach dem Säureanschlag stark verunsicherten Stromerzeugers Innogy hat versucht, Konzern und seine Mitarbeiter zu beruhigen. Das Gremium stellte sich grundsätzlich hinter die Wachstumsstrategie für die RWE-Ökostromtochter. "Der Aufsichtsrat ist überzeugt, dass der Vorstand mit seiner fokussierten Wachstums- und Investitionsstrategie die Weichen für die Zukunft des Unternehmens richtig gestellt hat", erklärte Chefkontrolleur Erhard Schipporeit nach einer Sitzung.
Er lobte außerdem die Beschlüsse zu mehr Sparsamkeit. So wurde zum Beispiel ein Trainingsprogramm für Führungskräfte zur Digitalisierung eingestellt und damit Millionen Euro gespart. Auch Ausgaben für Marketing und Werbung sind auf dem Prüfstand.
Das Säureattentat auf Finanzvorstand Bernhard Günther am Sonntagmorgen beherrschte die Schlagzeilen. Günther wurde schwer verletzt und fehlt nun als verlässliche Stütze in der Führungsriege des Unternehmens. Im Dezember wurde Vorstandschef Peter Terium nach einer Gewinnwarnung und dem folgenden Absturz der Aktie entlassen. RWE war sein Kurs zu kostspielig. Terium war der Spiritus Rector der Abspaltung der grünen Tochter vom Mutterkonzern. Erneuerbare Energien, Netze und E-Mobilität wollte er als Geschäftsfelder vorantreiben, kaufte sich bei Startups ein und suchte neue Ideen im Silicon Valley und Tel Aviv. Doch die Gewinne aus den neuen Geschäftsfeldern konnten die Erwartungen nicht erfüllen.
Nach seinem Rauswurf sucht der Aufsichtsrat nach einem Nachfolger. Er soll einerseits den eingeschlagenen Weg weitergehen, aber auf die als esoterisch empfundenen Methoden Teriums verzichten. Kommissarisch führt Arbeitsdirektor Uwe Tigges das Unternehmen mit 40.000 Mitarbeitern, sieht sich aber selbst nur als Mann des Übergangs. Der Vorstand für erneuerbare Energien, Hans Bünting, übernimmt nun Bernhards Aufgaben in Personalunion. Kommende Woche legt das Unternehmen die Ergebnisse für das vergangene Jahr vor.
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March 06, 2018 06:13 ET (11:13 GMT)
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