Seit über 40 Jahren haben unzählige Schüler in
den USA und in vielen anderen Ländern ihre ersten
Computer-Erfahrungen mit einem Apple
In den vergangenen drei Jahren riss allerdings die Erfolgsserie von
Apple im Bildungsmarkt jäh ab. Zumindest im wichtigen US-Markt
konnte Google
Der Siegeslauf der Chromebooks wurde auch nicht durch Datenschutz-Vorwürfe aufgehalten, die 2015 Schlagzeilen machten. Die US-Bürgerrechtsorganisation EFF hatte damals Google vorgeworfen, Schüler und Studenten systematisch auszuspionieren. Der Internetkonzern habe über die Chromebooks persönliche Daten der Schüler und Studenten gespeichert.
Erfasst wurde der EFF zufolge auch, nach welchen Begriffen die Schüler gesucht haben, welche Ergebnisse sie sich angeschaut haben, welche YouTube-Videos aufgerufen und welche Passwörter gespeichert wurden. Eine Erlaubnis zum Speichern der Daten habe Google weder von den Eltern noch von den Schülern eingeholt. Google wies die Vorwürfe EFF strikt zurück - änderte aber gleichzeitig die Geschäftsbedingungen. Die Angelegenheit geriet dann auch schnell wieder in Vergessenheit.
Apple erinnerte beim jüngsten Event in Chicago aber wieder an diesen Vorfall, auch wenn der Name Google auf der Bühne kein einziges Mal offen ausgesprochen wurde. Beim neuen iPad blieben wie bei allen Apple-Geräten die Daten strikt vertraulich, versprach Apple-Managerin Susan Prescott in Chicago. "Das ist uns sehr wichtig. Während Lehrer die Fortschritte ihrer Schüler beobachten können, bleiben wir außen vor - und andere auch. Für alles, was wir bei Apple unternehmen, ist der Schutz der Privatsphäre unabdingbar." Das gelte nicht nur für Schüler und Lehrer, sondern für jeden, der ein Apple-Produkt verwende. "In diesem Punkt sind wir sehr leidenschaftlich."
Hinter den Kulissen wurden manche Apple-Manager noch deutlicher.
Kostenfreie Angebote wie die Google Cloud seien auf den ersten Blick
kaum zu schlagen. Doch langsam setze sich auch in den USA die
Erkenntnis durch, dass man diese Dienste dann eben mit seinen Daten
bezahle. Auch die jüngste Affäre um den Missbrauch von Facebook
Gleichzeitig ahnt das Apple-Management aber auch, dass alleine ein Datenschutz-Versprechen nicht ausreicht, um verlorengegangenen Boden wieder gutzumachen. Deshalb stellten die zahlreichen Präsentatoren in der Aula der renommierten Lane Tech High-School eine Anwendung nach der anderen vor, die in einem Browserfenster eines Chromebooks nicht laufen kann - Zeitlupen-Aufnahmen zur Analyse von Sport-Übungen zum Beispiel oder eine Augmented-Reality-Anwendung, mit der man einen Frosch virtuell sezieren kann. Anwendungen im digitalen Klassenzimmer seien halt nicht nur Textdokumente, Tabellen und Präsentationen.
Im Kampf um die Vormachtstellung im Klassenzimmer setzt Apple auch auf die Kontakte zu den Lehrern. Neben verschiedenen Apps und Diensten, die die technische Verwaltung der Geräte einfacher machen, will Apple den Lehrern auch Inhalte zur Verfügung stellen, die diese in der Schule einsetzen können. Nach der erfolgreichen Kampagne "Everyone Can Code" (Jeder kann programmieren) führt Apple nun ein Angebot "Everyone Can Create" ein. Dort werden Lehrern die Ressourcen bereitgestellt, um den Unterricht etwa mit Musikaufnahmen, Zeichnungen oder Videos kreativ zu ergänzen. Gleichzeitig gibt Apple Lehrern die Möglichkeit, den Umgang mit digitalen Medien zu erlernen oder zu vertiefen.
Apple-Chef Tim Cook erinnerte in seiner Ansprache an das Credo von Firmen-Mitbegründer Steve Jobs, der das Unternehmen am Berührungspunkt zwischen Technologie und "liberal arts" verortet hatte. "Unser Platz an der Schnittstelle von Technologie und freier Kunst ermöglicht es uns, leistungsfähige Produkte und Werkzeuge zu entwickeln, die das Lernen und die Kreativität fördern", sagte Cook. Ob diese Strategie ausreicht, um im Bildungsmarkt wieder erfolgreich zu sein, werden die nächsten Geschäftsquartale zeigen./chd/DP/stk
ISIN US0378331005 US30303M1027 US02079K1079
AXC0017 2018-03-28/05:56