Externe Quelle :
Bankgesellschaft Berlin
Nach der gut überstandenen Bilanzsaison und den zuletzt blendenden Konjunkturdaten vor allem aus den USA und Japan sehen sich die Pessimisten an der Börse längst nicht in der Defensive. Alljährlich im September wird die durchschnittliche Monatsperformance des DAX herangezogen, um schlechte Laune zu verbreiten. Im langjährigen Mittel weist der September von allem Monaten die mit Abstand schlechteste Performance auf. Wir halten uns aber lieber an die „hard facts“ wie Konjunktur- und Unternehmensdaten sowie Marktbewertung. Aus diesem Grund haben wir keine Angst vor diesem September an der Börse. Börsenmonat Die Empirie bestätigt den Ruf des September als im Jahresverlauf schlechtester Börsenmonat. In den vergangenen fast 40 Jahren fiel der DAX im September um durchschnittlich 2.5%. Damit schlägt er den Mai, dem die bekannte Börsenweisheit „Sell in May and go away“ gewidmet ist, mit einem leichtem Minus von durchschnittlich 0.6% um Längen. Alle anderen Monate weisen im langjährigen Schnitt ein Plus auf. Der Dow Jones Industrial fiel im gleichen Zeitraum im September nur um durchschnittlich 1.3%, der Stoxx 50 um 2.4%. In den vergangenen 38 Jahren fiel der DAX im September 25 mal, nur 13 mal gab es einen Anstieg (davon zweimal nur marginal). Der schlechte September-Durchschnitt ist aber nicht zuletzt auf drei „Ausreisser-Jahre“ zurückzuführen, von denen zwei auf besonderen Einzelereignissen beruhen. So fiel der DAX im September 1990 um 18.1% infolge des Einmarsches Iraks in Kuwait am 2. August des Jahres. Der Einbruch im Jahr 2001 (-17.0%) ist direkt auf die Terroranschläge des 11. Septembers zurückzuführen. Der Negativrekord wurde im vergangenen Jahr mit einem Minus von 25.4% erreicht. Die starken Kursverluste im September 2002 hängen nicht direkt mit einem einzelnen Ereignis zusammen, sondern sind das Resultat einer ungewöhnlichen Häufung von Risikofaktoren. Damals erreichte die „Double Dip“-Diskussion ihren Höhepunkt. Zur wachsenden Rezessionsangst
an den Aktienmärkten gesellte sich im Zuge des schwelenden Konfliktes zwischen den USA und dem Irak Kriegsängste. Die alleinige Betrachtung von Kalendermonaten blendet aber aus, dass auf diesen September ein sehr positiver Oktober folgte, der mit einem Plus von fast 14% einen Teil des September-Einbruchs kompensieren konnte. Die Entspannung an den Märkten lies sich auch am Rohölpreis ablesen, der nach dem spürbaren Anstieg im September auf 29 USD/Barrel wieder auf 25 USD/b zurückfiel. Blendet man die drei „Ausreisser“-Jahre aus, so sieht die langjährige Durchschnittsperformance des DAX im September mit -0.9% weniger dramatisch aus. Ein Rückgang in der Größenordnung um 1% wäre im laufenden Jahr nach der Rallye der letzten Monate verkraftbar. Immerhin hat der DAX hat seit dem Tiefstand am 12. März 63.7% zugelegt. Anscheinend
hat der DAX im laufenden Jahr schon mit der Seitwärtsbewegung im August eine Verschnaufpause eingelegt, so dass sich im September die Aufwärtsbewegung fortsetzen kann. Im langjährigen Vergleich schneidet der September zwar dennoch schlecht ab, die Ergebnisse weisen aber auch von allen Monaten die höchste Standardabweichung auf (6.9), d.h. die einzelnen Ergebnisse streuen stark um den Durchschnittswert. Auch andere Argumente überzeugen nicht. Als Erklärungsversuch für die Septemberperformance wird zuweilen angeführt, dass die Unternehmen mit fortschreitendem Jahresverlauf genauere Erkenntnisse über Umsätze und Gewinne erlangen, die sie zu Abwärtsrevisionen ihrer Prognosen veranlassen würden. Warum dies gerade in der nachrichtenarmen Zeit im September und nicht im Oktober (Durchschnittsperformance: +0.8%) geschehen soll, ist aber fraglich. Von Unternehmensseite kommen im September nur sehr wenige Bilanzzahlen. Die ersten DAX-Werte berichten über die Entwicklung im 3. Quartal ab Ende Oktober, die Mehrzahl dann im November
Außerdem könnte man mit der gleichen Argumentation in guten Jahren mit fortschreiten dem Jahresverlauf Aufwärtskorrekturen erwarten. Ein anderes Argument lautet, dass sich im September verstärkt Fonds, deren Geschäftsjahr zum 31. Oktober endet, von verlustbringenden Aktien trennen. Unklar bleibt aber zum einen, warum dies nicht auch im Oktober zu beobachten ist. Zum anderen wäre ein entsprechender Effekt zu Jahresende zu erwarten, wenn viele andere Anleger ihre Bilanz aufstellen. Dem widerspricht jedoch die positive durchschnittliche Performance der Monate November und Dezember (1.1% bzw. 1.2%) ...
Quelle: Bankgesellschaft Berlin / BörseGO Research
Bankgesellschaft Berlin
Nach der gut überstandenen Bilanzsaison und den zuletzt blendenden Konjunkturdaten vor allem aus den USA und Japan sehen sich die Pessimisten an der Börse längst nicht in der Defensive. Alljährlich im September wird die durchschnittliche Monatsperformance des DAX herangezogen, um schlechte Laune zu verbreiten. Im langjährigen Mittel weist der September von allem Monaten die mit Abstand schlechteste Performance auf. Wir halten uns aber lieber an die „hard facts“ wie Konjunktur- und Unternehmensdaten sowie Marktbewertung. Aus diesem Grund haben wir keine Angst vor diesem September an der Börse. Börsenmonat Die Empirie bestätigt den Ruf des September als im Jahresverlauf schlechtester Börsenmonat. In den vergangenen fast 40 Jahren fiel der DAX im September um durchschnittlich 2.5%. Damit schlägt er den Mai, dem die bekannte Börsenweisheit „Sell in May and go away“ gewidmet ist, mit einem leichtem Minus von durchschnittlich 0.6% um Längen. Alle anderen Monate weisen im langjährigen Schnitt ein Plus auf. Der Dow Jones Industrial fiel im gleichen Zeitraum im September nur um durchschnittlich 1.3%, der Stoxx 50 um 2.4%. In den vergangenen 38 Jahren fiel der DAX im September 25 mal, nur 13 mal gab es einen Anstieg (davon zweimal nur marginal). Der schlechte September-Durchschnitt ist aber nicht zuletzt auf drei „Ausreisser-Jahre“ zurückzuführen, von denen zwei auf besonderen Einzelereignissen beruhen. So fiel der DAX im September 1990 um 18.1% infolge des Einmarsches Iraks in Kuwait am 2. August des Jahres. Der Einbruch im Jahr 2001 (-17.0%) ist direkt auf die Terroranschläge des 11. Septembers zurückzuführen. Der Negativrekord wurde im vergangenen Jahr mit einem Minus von 25.4% erreicht. Die starken Kursverluste im September 2002 hängen nicht direkt mit einem einzelnen Ereignis zusammen, sondern sind das Resultat einer ungewöhnlichen Häufung von Risikofaktoren. Damals erreichte die „Double Dip“-Diskussion ihren Höhepunkt. Zur wachsenden Rezessionsangst
an den Aktienmärkten gesellte sich im Zuge des schwelenden Konfliktes zwischen den USA und dem Irak Kriegsängste. Die alleinige Betrachtung von Kalendermonaten blendet aber aus, dass auf diesen September ein sehr positiver Oktober folgte, der mit einem Plus von fast 14% einen Teil des September-Einbruchs kompensieren konnte. Die Entspannung an den Märkten lies sich auch am Rohölpreis ablesen, der nach dem spürbaren Anstieg im September auf 29 USD/Barrel wieder auf 25 USD/b zurückfiel. Blendet man die drei „Ausreisser“-Jahre aus, so sieht die langjährige Durchschnittsperformance des DAX im September mit -0.9% weniger dramatisch aus. Ein Rückgang in der Größenordnung um 1% wäre im laufenden Jahr nach der Rallye der letzten Monate verkraftbar. Immerhin hat der DAX hat seit dem Tiefstand am 12. März 63.7% zugelegt. Anscheinend
hat der DAX im laufenden Jahr schon mit der Seitwärtsbewegung im August eine Verschnaufpause eingelegt, so dass sich im September die Aufwärtsbewegung fortsetzen kann. Im langjährigen Vergleich schneidet der September zwar dennoch schlecht ab, die Ergebnisse weisen aber auch von allen Monaten die höchste Standardabweichung auf (6.9), d.h. die einzelnen Ergebnisse streuen stark um den Durchschnittswert. Auch andere Argumente überzeugen nicht. Als Erklärungsversuch für die Septemberperformance wird zuweilen angeführt, dass die Unternehmen mit fortschreitendem Jahresverlauf genauere Erkenntnisse über Umsätze und Gewinne erlangen, die sie zu Abwärtsrevisionen ihrer Prognosen veranlassen würden. Warum dies gerade in der nachrichtenarmen Zeit im September und nicht im Oktober (Durchschnittsperformance: +0.8%) geschehen soll, ist aber fraglich. Von Unternehmensseite kommen im September nur sehr wenige Bilanzzahlen. Die ersten DAX-Werte berichten über die Entwicklung im 3. Quartal ab Ende Oktober, die Mehrzahl dann im November
Außerdem könnte man mit der gleichen Argumentation in guten Jahren mit fortschreiten dem Jahresverlauf Aufwärtskorrekturen erwarten. Ein anderes Argument lautet, dass sich im September verstärkt Fonds, deren Geschäftsjahr zum 31. Oktober endet, von verlustbringenden Aktien trennen. Unklar bleibt aber zum einen, warum dies nicht auch im Oktober zu beobachten ist. Zum anderen wäre ein entsprechender Effekt zu Jahresende zu erwarten, wenn viele andere Anleger ihre Bilanz aufstellen. Dem widerspricht jedoch die positive durchschnittliche Performance der Monate November und Dezember (1.1% bzw. 1.2%) ...
Quelle: Bankgesellschaft Berlin / BörseGO Research
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