
MANNHEIM (Dow Jones-VWD)--Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat noch keine Entscheidung über eine mögliche Anklageerhebung gegen den ehemaligen MLP-Vorstandsvorsitzenden Bernhard Termühlen im Ermittlungsverfahren wegen Bilanzfälschung getroffen. Behördensprecher Volkmar Arnold sagte auf Anfrage, derzeit würden noch Stellungnahmen der Beschuldigten sowie Gutachten geprüft. Erst danach werde entschieden, ob Anklage erhoben werde oder nicht. Zuvor hatte die "Rhein-Neckar-Zeitung" ("RNZ", Mittwochausgabe) berichtet, die Staatsanwaltschaft habe in einer Stellungnahme an das Landgericht Mannheim eine Anklageerhebung angedeutet.
Auch ein MLP-Sprecher betonte, dass nach Informationen von MLP eine Anklageerhebung in absehbarer Zeit nicht bevorstehe. Darüber hinaus äußere sich das Unternehmen nicht zu Spekulationen, ob und in welchem Umfang Anklage gegen MLP erhoben werden könnte. MLP habe die Vorwürfe unter Ausbreitung des gesamten Sachverhalts von Finanzrechtlern prüfen lassen. Umfangreiche Gutachten hätten die Rechtmäßigkeit der Bilanzierungspraxis uneingeschränkt bestätigt.
Die Ermittlungen richteten sich im Wesentlichen gegen den Ex-Vorstandsvorsitzenden Bernhard Termühlen, der das Unternehmen vor knapp einem Jahr von seinem Posten zurückgetreten war und das Unternehmen verlassen hatte. Auch bilanziell hat laut MLP eine mögliche Anklage oder Verurteilung keine negativen Auswirkungen, da die Bilanz durch Rückstellungen von 120 Mio EUR gegen sämtliche juristische Entscheidungen immunisiert sei. Die Rückstellungen waren bereits Anfang 2003 auf Druck des damals neu zum Unternehmen gestoßenen Finanzvorstands und heutigen Vorstandsvorsitzenden Uwe Schroeder-Wildberg gebildet worden.
(ENDE) Dow Jones Newswires/29.9.2004/ces/jhe
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