
Damit sind die Pläne von DaimlerChrysler in Gefahr, das schwache Geschäft von Chrysler in Deutschland massiv auszubauen. Vor allem Exklusiv-Händler lehnen den Vertrag laut Automobilwoche ab, obwohl der Chrysler-Händlerverband das neue Modell begrüßt hatte.
In einem Schreiben vom 20. Dezember, das der Zeitung vorliegt, hatte die Vertriebsorganisation einen "radikalen Wandel unseres Geschäftssystems" angekündigt und setzte die notwendige Zustimmung zum neuen Margensystem auf 90% der Händler fest. Nach der massiven Kritik aus der Händlerschaft sollen die neuen Bedingungen nun schon bei Zustimmung von 75% für alle Händler gelten.
Offenbar setzt Chrysler seine Vertriebspartner unter starken Druck und soll einzelnen Händlern sogar mit der Kündigung von Krediten gedroht haben, so Betroffene laut Automobilwoche. Mehrmarkenhändler sehen bei einer Weigerung auch ihren Mercedes-Vertrag in Gefahr.
Die Berliner Chrysler-Zentrale bestreitet dagegen, "unangemessenen Druck" ausgeübt zu haben. "Diese Margensenkung ist nur auf den ersten Blick eine Verschlechterung", verteidigte Bernd Hullerum die Margenkürzung im Hinblick auf gesenkte Standards, eine auf vier Jahre verlängerte Garantie und gesenkte Preise.
Davon erhofft sich Chrysler stark zunehmende Absatzzahlen und damit mehr Umsatz der Händler. Nach Informationen von Automobilwoche wollen sich 32 Chrysler-Händler am 16. Januar in Frankfurt treffen, um über eine mögliche Klage gegen die neuen Verträge zu beraten.
DJG/mim
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