DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom AG will sich von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) nicht in der Nutzung der von ihr erworbenen Bundesliga-Rechte auf das Glasfasernetz beschränken lassen. "Unsere Position ist weiterhin unverändert: Wir haben Rechte erworben, die ein umfassendes Angebot ermöglichen, wir sollten uns vorbehalten, diese Rechte auch zu nutzen. In welcher Form muss technisch noch klar gestellt werden", heißt es in einer strategischen Bewertung der Telekom, in die Dow Jones Newswires Einsicht hatte.
Um den Wettbewerb anzukurbeln, habe die DFL die Live-Rechte zweimal veräußert. die Bepreisung der Rechte habe berücksichtigt, welchen Stand die Technik habe. "Es handelt sich bei einer IP-Verbreitung - egal über welchen Kanal - um eine technische Neuerung, die so im Markt noch nicht verfügbar ist und somit noch eine geringere Reichweite als das klassische TV-Signal verfügt", stellt die Telekom ihrer Bewertung fest.
Sie zahlt für die Internetrechte Branchenschätzungen zufolge rund 45 Mio EUR pro Saison, während Arena geschätzt 220 Mio EUR pro Spielzeit an Lizenzgebühren für die Pay-TV-Rechte aufzubringen hat.
Mit Blick auf Arena, die Tochter des Kabelnetzbetreibers Unity Media, heißt es in dem Papier: "Dass die Telekom mit einem möglichen Partner diese Technologie schneller und konsequenter aufbauen will als einige Wettbewerber vielleicht erwartet haben, ist ein übliches unternehmerisches Risiko, das jeder Unternehmer tragen muss", und weiter: "Wenn die Arena diese Situation hätte vermeiden wollen, dann hätte sie dies vor der Abgabe ihres Gebotes deutlich machen sollen und auf die IP-Rechte bieten müssen und auch eine entsprechende Nutzung anstreben müssen."
Die Telekom verteidigt ferner ausdrücklich ihre Absicht, die Premiere AG als möglichen Partner und Nutznießer ins Boot zu holen. "Hätte die DFL eine Sublizenzierung an bestimmte Partner ausschließen wollen, hätten sie dies vor Abgabe des Angebots kommunizieren müssen."
Ebenso wenig will sich der Telekommunikationskonzern von der DFL auf eine Nutzung der Internet-Rechte festlegen lassen: "Das von dem Ligaverband angenommene Angebot der Deutschen Telekom AG enthält gerade im Hinblick auf die Schnelllebigkeit und die rasanten technischen Entwicklungen und Änderungen in den kommenden Jahren keine Festlegung auf bestimmte Verwertungsformen."
Mit dem Papier reagierte die Telekom auf das Interview, das Liga-Präsident Werner Hackmann am vergangene Woche der "Bild"-Zeitung gab. Darin hatte Hackmann eine Ausstrahlung des Internet-Fernsehens über Satellit in Zusammenarbeit mit Premiere nannte als "nicht akzeptabel" bezeichnet und angekündigt, dass die Liga es nicht dulden werde,dass der Pay-TV-Partner Arena geschwächt werde. "Im Extremfall könnte die Telekom die Internet-Rechte" an der Bundesliga "wieder verlieren", sagte Hackmann der "Bild" weiterhin.
-Von Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires; +49 (0)211 - 138 72 18,
archibald.preuschat@dowjones.com
DJG/apr/rio
Um den Wettbewerb anzukurbeln, habe die DFL die Live-Rechte zweimal veräußert. die Bepreisung der Rechte habe berücksichtigt, welchen Stand die Technik habe. "Es handelt sich bei einer IP-Verbreitung - egal über welchen Kanal - um eine technische Neuerung, die so im Markt noch nicht verfügbar ist und somit noch eine geringere Reichweite als das klassische TV-Signal verfügt", stellt die Telekom ihrer Bewertung fest.
Sie zahlt für die Internetrechte Branchenschätzungen zufolge rund 45 Mio EUR pro Saison, während Arena geschätzt 220 Mio EUR pro Spielzeit an Lizenzgebühren für die Pay-TV-Rechte aufzubringen hat.
Mit Blick auf Arena, die Tochter des Kabelnetzbetreibers Unity Media, heißt es in dem Papier: "Dass die Telekom mit einem möglichen Partner diese Technologie schneller und konsequenter aufbauen will als einige Wettbewerber vielleicht erwartet haben, ist ein übliches unternehmerisches Risiko, das jeder Unternehmer tragen muss", und weiter: "Wenn die Arena diese Situation hätte vermeiden wollen, dann hätte sie dies vor der Abgabe ihres Gebotes deutlich machen sollen und auf die IP-Rechte bieten müssen und auch eine entsprechende Nutzung anstreben müssen."
Die Telekom verteidigt ferner ausdrücklich ihre Absicht, die Premiere AG als möglichen Partner und Nutznießer ins Boot zu holen. "Hätte die DFL eine Sublizenzierung an bestimmte Partner ausschließen wollen, hätten sie dies vor Abgabe des Angebots kommunizieren müssen."
Ebenso wenig will sich der Telekommunikationskonzern von der DFL auf eine Nutzung der Internet-Rechte festlegen lassen: "Das von dem Ligaverband angenommene Angebot der Deutschen Telekom AG enthält gerade im Hinblick auf die Schnelllebigkeit und die rasanten technischen Entwicklungen und Änderungen in den kommenden Jahren keine Festlegung auf bestimmte Verwertungsformen."
Mit dem Papier reagierte die Telekom auf das Interview, das Liga-Präsident Werner Hackmann am vergangene Woche der "Bild"-Zeitung gab. Darin hatte Hackmann eine Ausstrahlung des Internet-Fernsehens über Satellit in Zusammenarbeit mit Premiere nannte als "nicht akzeptabel" bezeichnet und angekündigt, dass die Liga es nicht dulden werde,dass der Pay-TV-Partner Arena geschwächt werde. "Im Extremfall könnte die Telekom die Internet-Rechte" an der Bundesliga "wieder verlieren", sagte Hackmann der "Bild" weiterhin.
-Von Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires; +49 (0)211 - 138 72 18,
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