
Was von Branchenexperten und Verbraucherschützern seit Jahren vermutet wurde, hat jetzt einen offiziellen Anstrich: Die bisher von den Stromunternehmen ohne Überprüfung veranschlagten Gebühren zur Nutzung ihrer Netze sind zu hoch. "Die Entscheidung der Bundesnetzagentur zum Thema Netznutzungsentgelte war längst fällig", kommentiert Branchenexpertin Annika Krisp, die für das Energieportal www.strom-magazin.de die aktuellen Entwicklungen verfolgt.
Auf die Anordnung der Bundesnetzagentur, die Netznutzungsentgelte schon zum 1. Juli drastisch zu senken, habe der Berliner Energiekonzern Vattenfall mit "unseriösen und völlig überzogenen Drohungen" á la "dann investieren wir eben nicht mehr" reagiert, so Krisp weiter. "Niemand wird es einer Branche verübeln, sich gegen regulativ verordnete finanzielle Einschnitte zu wehren. Aber die Reaktionen erinnern eher an ein Kind, dass bockig wird, wenn es nicht bekommt, was es will." Für den Verbraucher sei das Getöse der Versorger ohnehin "jammern auf hohem Niveau", weiß Krisp. "Was ist der mögliche Verlust von 116 Millionen Euro im Verhältnis zu einem Umsatz von 7,4 Milliarden Euro? Das wirkt sich ja kaum auf die Nachkommastelle aus", beschreibt sie die aktuelle Situation. Die von Vattenfall geäußerte Meinung, das Netz könne jetzt nicht mehr kostendeckend betrieben werden, sollte daher kaum zu Unruhe unter den Verbrauchern führen.
Krisp hält die von der Bundesnetzagentur vorgenommene Prüfung u.a. des Sachanlagevermögens und der Kosten für regenerative Energien für sachgerecht. "Es ist nicht vorstellbar, dass die Behörde rein populistisch gehandelt hat, wie Vattenfall ihr anschließend vorwarf, wo doch die Versorgungssicherheit ein wichtiges politisches Gut ist, dem sich auch die Bundesnetzagentur unterwerfen muss."
Die Entscheidung wird nicht sofort zu sinkenden Strompreisen führen. Warum sich die Expertin da sicher ist, erklärt sie im Kommentar, der auf den Seiten des strom magazins ebenso zu finden ist wie eine Zusammenfassung der Reaktionen: http://anbieterwechsel.strom-magazin.de
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