BERLIN (AP)--Nach der Streichung von Kunst-Insulinen für Kassenpatienten könnte als nächstes eine Debatte über die Kosten von Blutverdünnern anstehen, wie sie nach Schlaganfällen und Herzinfarkten verschrieben werden. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) bewertet den teuren Wirkstoff "Clopidogrel" im Vergleich zum althergebrachten Aspirin weitgehend kritisch, wie aus Veröffentlichungen des IQWIG hervorgeht.
Einem noch unveröffentlichten Gutachten zufolge sehe das Institut "keinen wesentlichen patientenrelevanten Zusatznutzen", meldete das Magazin "Focus" am Samstag. IQWIG-Chef Peter Sawicki verwies auf AP-Anfrage darauf, dass das Gutachten erst Ende August veröffentlicht werde und so lange vertraulich sei. Sawicki betonte aber, im Vergleich zum bereits veröffentlichten Vorbericht hätten sich "keine neuen Studienergebnisse ergeben". Daher sei es auch "nicht zu einer wesentlichen Änderung der Inhalte des Vorberichtes" gekommen.
Im Vorbericht wiederum heißt es, Clopidogrel habe im Vergleich zu Acetylsalicylsäure (ASS) "bei Patienten mit symptomatischer peripherer arterieller Verschlusskrankheit einen Zusatznutzen in Bezug auf die Reduktion des Risikos für vaskuläre/thromboembolische Ereignisse". Es sei aber nicht nachgewiesen, dass die Sterblichkeit insgesamt sinke. Für andere Patientengruppen ist dem Vorbericht zufolge ein Zusatznutzen des teuren Mittels nicht nachgewiesen.
Laut "Focus" gaben die gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2004 rund 349 Mio EUR für Blutverdünner aus. Die Entscheidung, ob Clopidogrel weiter auch für Kassenpatienten bezahlt wird, trifft der Gemeinsame Bundesausschuss. Betroffen wären laut "Focus" die Medikamente "Plavix" von Sanofi-Aventis und "Iscover" von Bristol-Myers Sqibb.
Der Gemeinsame Bundesausschuss hatte nach einer kritischen Bewertung des IQWIG diese Woche angekündigt, dass Kunst-Insuline (Insulinanaloga) für Menschen mit Alterszucker in aller Regel nicht mehr auf Kosten der Kassen verordnet werden dürfen, solange sie teurer sind als herkömmliche Humaninsuline.
DJG/nas
Einem noch unveröffentlichten Gutachten zufolge sehe das Institut "keinen wesentlichen patientenrelevanten Zusatznutzen", meldete das Magazin "Focus" am Samstag. IQWIG-Chef Peter Sawicki verwies auf AP-Anfrage darauf, dass das Gutachten erst Ende August veröffentlicht werde und so lange vertraulich sei. Sawicki betonte aber, im Vergleich zum bereits veröffentlichten Vorbericht hätten sich "keine neuen Studienergebnisse ergeben". Daher sei es auch "nicht zu einer wesentlichen Änderung der Inhalte des Vorberichtes" gekommen.
Im Vorbericht wiederum heißt es, Clopidogrel habe im Vergleich zu Acetylsalicylsäure (ASS) "bei Patienten mit symptomatischer peripherer arterieller Verschlusskrankheit einen Zusatznutzen in Bezug auf die Reduktion des Risikos für vaskuläre/thromboembolische Ereignisse". Es sei aber nicht nachgewiesen, dass die Sterblichkeit insgesamt sinke. Für andere Patientengruppen ist dem Vorbericht zufolge ein Zusatznutzen des teuren Mittels nicht nachgewiesen.
Laut "Focus" gaben die gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2004 rund 349 Mio EUR für Blutverdünner aus. Die Entscheidung, ob Clopidogrel weiter auch für Kassenpatienten bezahlt wird, trifft der Gemeinsame Bundesausschuss. Betroffen wären laut "Focus" die Medikamente "Plavix" von Sanofi-Aventis und "Iscover" von Bristol-Myers Sqibb.
Der Gemeinsame Bundesausschuss hatte nach einer kritischen Bewertung des IQWIG diese Woche angekündigt, dass Kunst-Insuline (Insulinanaloga) für Menschen mit Alterszucker in aller Regel nicht mehr auf Kosten der Kassen verordnet werden dürfen, solange sie teurer sind als herkömmliche Humaninsuline.
DJG/nas
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