BERLIN (AP)--Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber will der großen Koalition Anfang kommenden Jahres ein Investivlohn-Modell vorschlagen. "Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, die stärkere Beteiligung der Arbeitnehmer an Gewinn und Kapital auch umzusetzen", sagte der CSU-Vorsitzende am Dienstag. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt warnte vor voreiligen Beschlüssen. Gleichzeitig verwies er auf die Möglichkeit, mit Mitarbeiterbeteiligungen das Tarifniveau niedrig zu halten.
Stoiber sagte in München, auch die Altersabsicherung von Arbeitnehmern solle durch Mitarbeiterbeteiligungen verbessert werden. "Der Investivlohn ist ein Ansatz für Gerechtigkeit in der Globalisierung." Bei Managern sei diese Beteiligung am Unternehmenserfolg seit Jahren selbstverständlich.
Hundt betonte im Deutschlandradio Kultur, dass es Sache der Unternehmen sei, über die Einführung von Investivlöhnen zu entscheiden. "Ich begrüße grundsätzlich die Beteiligung der Beschäftigten am Ertrag und gegebenenfalls auch am Kapital des Unternehmens", sagte der Arbeitgeberpräsident. Das müsse aber auf freiwilliger Basis geregelt und dürfe nicht durch Gesetze vorgeschrieben werden. Dabei spiele die Frage der Besteuerung eine wichtige Rolle.
SPD-Generalsekretär Hubertus Heil geht davon aus, dass die Koalition mit den Gewerkschaften ein gemeinsames Konzept zum Investivlohn ausarbeiten wird. "Wenn die Reallöhne seit 1991 gesunken sind, in vielen Branchen aber Unternehmensgewinne sprudeln, kann man eine Arbeitnehmerbeteiligung aus Betriebsvermögen organisieren", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Zweifel von Wirtschaftsexperten an der Durchsetzbarkeit des Konzepts wies Heil zurück. "Das sehe ich anders", sagte er. "Wir haben eine klare Vorstellung und werden Konzepte vorlegen." Nach Überzeugung von Heil soll noch in dieser Legislaturperiode ein Gesetz für Investivlöhne auf den Weg gebracht werden.
Nach dem Willen der SPD sollen Investivlöhne vor Firmeninsolvenzen geschützt sein und beim Arbeitsplatzwechsel mitgenommen werden können. Eine staatliche Förderung wäre beispielsweise über das bisherige Mittel der vermögenswirksamen Leistungen möglich. Einigkeit besteht auch darin, dass mit Investivlöhnen die Altersvorsorge gestärkt werden soll. Über die genaue Ausgestaltung muss allerdings noch beraten werden. SPD-Chef Kurt Beck hat damit eine Arbeitsgruppe beauftragt, die bis zum Frühjahr Vorschläge vorlegen soll.
DJG/apo
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Stoiber sagte in München, auch die Altersabsicherung von Arbeitnehmern solle durch Mitarbeiterbeteiligungen verbessert werden. "Der Investivlohn ist ein Ansatz für Gerechtigkeit in der Globalisierung." Bei Managern sei diese Beteiligung am Unternehmenserfolg seit Jahren selbstverständlich.
Hundt betonte im Deutschlandradio Kultur, dass es Sache der Unternehmen sei, über die Einführung von Investivlöhnen zu entscheiden. "Ich begrüße grundsätzlich die Beteiligung der Beschäftigten am Ertrag und gegebenenfalls auch am Kapital des Unternehmens", sagte der Arbeitgeberpräsident. Das müsse aber auf freiwilliger Basis geregelt und dürfe nicht durch Gesetze vorgeschrieben werden. Dabei spiele die Frage der Besteuerung eine wichtige Rolle.
SPD-Generalsekretär Hubertus Heil geht davon aus, dass die Koalition mit den Gewerkschaften ein gemeinsames Konzept zum Investivlohn ausarbeiten wird. "Wenn die Reallöhne seit 1991 gesunken sind, in vielen Branchen aber Unternehmensgewinne sprudeln, kann man eine Arbeitnehmerbeteiligung aus Betriebsvermögen organisieren", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Zweifel von Wirtschaftsexperten an der Durchsetzbarkeit des Konzepts wies Heil zurück. "Das sehe ich anders", sagte er. "Wir haben eine klare Vorstellung und werden Konzepte vorlegen." Nach Überzeugung von Heil soll noch in dieser Legislaturperiode ein Gesetz für Investivlöhne auf den Weg gebracht werden.
Nach dem Willen der SPD sollen Investivlöhne vor Firmeninsolvenzen geschützt sein und beim Arbeitsplatzwechsel mitgenommen werden können. Eine staatliche Förderung wäre beispielsweise über das bisherige Mittel der vermögenswirksamen Leistungen möglich. Einigkeit besteht auch darin, dass mit Investivlöhnen die Altersvorsorge gestärkt werden soll. Über die genaue Ausgestaltung muss allerdings noch beraten werden. SPD-Chef Kurt Beck hat damit eine Arbeitsgruppe beauftragt, die bis zum Frühjahr Vorschläge vorlegen soll.
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