ROUNDUP 2: Finanzinvestor Vatas beteiligt sich an Freenet

(Neu: Stellungnahme Vatas)

HAMBURG (dpa-AFX) - Der Telekomanbieter Freenet hat nach dem Rückzug des US-amerikanischen Finanzinvestors Texas Pacific Group (TPG) einen neuen Hauptaktionär erhalten: Die Berliner Beteiligungsgesellschaft Vatas übernimmt 18,7 Prozent des Hamburger Unternehmens und wird damit der größte Anteilseigner. Der neue Großinvestor Vatas will nach Einschätzung von Freenet-Chef Eckhard Spoerr langfristig bei der Telekomgesellschaft investiert bleiben. "Ich wüsste nicht, warum Vatas mit 18,7 Prozent ein kurzfristiges Interessen haben sollte", sagte Spoerr am Dienstag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.

Die von dem Londoner Investor Robert Hersov kontrollierte Vatas rechnet mit einem weiteren Anstieg der Freenet-Aktie: „Durch die Zusammenführung von Mobilcom AG und freenet.de AG hat die neue Gesellschaft eine hervorragende Ausgangsposition, an dem Wachstumsmarkt der nächsten Jahre, mobiles Internet, überdurchschnittlich zu partizipieren“, teilte die Gesellschaft mit. Einer der Geschäftsführer von Vatas ist der einstige Vorzeigeunternehmer Lars Windhorst. Eine Aufstockung der Beteiligung schloss Vatas nicht aus.

Nach Angaben von Spoerr steht nach dem Ausstieg von Texas Pacific Group (TPG) ein umfassender Wechsel im Aufsichtsrat an. Drei von zwölf Mitgliedern stehen TPG nahe. Die Drillisch AG erneuerte als Großaktionär ihre Forderung nach einem Sitz im Aufsichtsrat: "Wir wollen unsere Interessen vertreten sehen", sagte Vorstandschef Paschalis Choulidis. Er hatte sich für einen Verkauf des DSL-Bereichs ausgesprochen und eine Fusion des Mobilfunkgeschäfts mit Drillisch und anderen Wettbewerbern befürwortet. Spoerr lehnt dies ab.

WERT DER INVESTITION VERDOPPELT

Für ihre Freenet-Beteiligung erhält die Finanzgesellschaft TPG nach Angaben aus Finanzkreisen doppelt so viel, wie sie einst investiert hat. Ein Grund für den Rückzug dürfte zudem ein möglicher Imageschaden sein, die die geplante Sonderdividende bei Freenet nach sich ziehen könnte. Die Telekomgesellschaft will fünf bis sechs Euro pro Anteil ausschütten. TPG soll auf eine hohe Sonderauschüttung gedrängt haben.

Ein TPG-Sprecher begründete den Verkauf mit der erzielten "Wertsteigerung". Der Investor habe nie auf eine Sonderdividende gedrängt, sagte er. TPG war Mitte 2005 bei der Freenet-Vorläufergesellschaft mobilcom eingestiegen./mur/stw/he

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AXC0227 2007-05-22/18:22