
Der Eurokurs
"Verantwortlich für die Kursverluste des Euro war die Auflösung von sogenannten Carry-Trades, die den Euro zum Japanischen Yen und zum Schweizer Franken unter Druck gebracht haben", sagte Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank. Auslöser für die Auflösung von Carry-Trades seien die schwachen Aktien- und Anleihenmärkte gewesen. Bei Carry-Trades nutzen Devisenhändler die Differenz der Zinsen zwischen der Eurozone und Japan oder der Schweiz. Sie verschulden sich in japanischen Yen und legen das Geld in höherverzinslichen Eurobeständen an.
"Zudem haben veränderte Leitzinserwartungen in den USA den Dollar zum Euro gestützt", sagten Händler. So sei nach Kommentaren von verschiedenen US-Notenbankvertretern eine baldige Zinssenkung unwahrscheinlicher geworden. Hellmeyer erwartet jedoch keine grundsätzliche Trendwende hin zu einer Euro-Schwäche. Im Mittagshandel habe dann auch noch die enttäuschend ausgefallene Produktion im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland den Euro belastet, sagte Hellmeyer. Die Produktion war im April zum Vormonat saisonbereinigt um 2,3 Prozent gesunken. Volkswirte hatten zuvor einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet. Der Gipfel der führenden acht Industrienationen (G8) in Heiligendamm hat laut Händlern an den Devisenmarkte keine Rolle gespielt, da keine konkreten Aussagen zu Wechselkursen getroffen wurden.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse
für einen Euro auf 0,67885 (0,67900) britische Pfund
AXC0140 2007-06-08/16:59