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Vorschlag zur Moderation (Uhrzeit/Stationcall) Erfolg im Job lässt sich an vielem messen. An der Leistung, der Anerkennung, dem persönlichen Engagement. Aber auch an der Sehkraft? Auf keinen Fall. Um das zu zeigen, startete am Montag die "Woche des Sehens". Und im Rahmen dieser Veranstaltung koordiniert das NBT eine groß angelegte Kampagne zu "Blindheit und Beruf". NBT - das ist das Netzwerk für berufliche Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen. Engagement ist auch nötig, denn rund 72 Prozent der Blinden im erwerbstätigen Alter sind ohne Job. Obwohl viele erstklassig ausgebildet sind und sich die technischen Möglichkeiten enorm verbessert haben. Noch bis Sonntag laufen zahlreiche Aktionen in ganz Deutschland. Schirmherr des Projekts ist Bundespräsident Horst Köhler. Alle Infos gibt's auch unter www.ihre-einstellung.de.
Hier einige Statements Sehbehinderter zu Vorbehalten, Schwierigkeiten und der Zusammenarbeit im Job:
Michael Seipp, 41 Jahre, Gaukönigshofen in Franken, verantwortlicher Personalsachbearbeiter und Ausbilder für Bürokaufleute, verfügt über 60 Prozent Sehkraft
O-Ton Michael Seipp (01): Im Großen und Ganzen glauben die Arbeitgeber meiner Meinung nach, wir schaffen es nicht die Arbeiten zu erledigen, die man von uns erwartet. Aber ich bin der Meinung, gerade wir strengen uns noch mehr an, wir bringen sogar 120, 125 Prozent Leistung und nicht nur 100 Prozent Leistung.
O-Ton Michael Seipp (02): Mein Arbeitgeber hat mich damals eingestellt, er wusste, dass ich sehbehindert bin und hat mir eigentlich freie Hand gelassen. Er hat mir einen größeren Monitor zur Verfügung gestellt und ich habe ihm gezeigt, dass ich, obwohl ich eine Behinderung habe, die Arbeitsleistung bringen kann und das zeigt sich auch sofern, als dass wir damals 42 Beschäftigte waren und jetzt 246 Beschäftigte sind, die ich als alleiniger Personalsachbearbeiter betreue.
Sylvia Mazur, 22 Jahre, Duisburg, Call-Center-Agent, verfügt über 20 Prozent Sehkraft
O-Ton Sylvia Mazur (01): Die Menschen denken, weil eine Behinderung da ist, dass ich auch vielleicht nicht normal im Kopf bin, weil die Menschen verstehen das halt auch nicht oder die Menschen denken, wenn sie so eine einstellen würden, dann treten auch sehr viele Probleme dadurch auf. Die Probleme wollen sie sich natürlich sparen.
O-Ton Sylvia Mazur (2): Zusammenarbeit ist eigentlich einfach, aber am Anfang ist es wirklich immer schwierig, weil erstmal gehen die Leute auf Distanz. Manche kommen auf einen zu, fragen "Warum guckst du so nah am Monitor?" und das finde ich schon gut, man kann es denen dann erklären. Dass sie nicht hinterm Rücken reden: "Schau mal die an! Warum sitz die da jetzt so?" Und das braucht halt ein bisschen Zeit, aber im nachhinein gewöhnen sich die Menschen daran und danach ist auch kein Problem mehr.
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