
Die Gutachter würdigten insbesondere den Aufbau eines bundesweiten Patientenregisters, der sogenannten HIV-Kohorte, die mit Befunden von mehr als 15.000 HIV-Infizierten und bis zu 560 Einzeldaten pro Patient mittlerweile eine der größten HIV-Kohorten der Welt darstellt. Dazu gehören auch Serum- und Materialbanken, in denen derzeit mehr als 15.000 Blut- und 7.000 DNA-Proben eingelagert sind. Mit deren Hilfe lassen sich wissenschaftliche Fragestellungen, die sich erst in den nächsten Jahren ergeben werden, auch noch retrospektiv beantworten. Neben Forschern an Universitätskliniken sind auch Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte in Schwerpunktpraxen sowie die Deutsche Aids-Hilfe als Patientenvertreter in die Arbeit des Netzes eingebunden.
Das Kompetenznetz HIV/AIDS wird die Fördergelder unter anderem nutzen, die Vernetzung in verschiedenen Bereichen zu intensivieren. Dazu gehört eine Konzentration der Kohorte auf die 8.000 HIV-Patienten, von denen ein langfristiges und vollständiges Daten- und Befundprofil vorliegt. Im Fokus der aktuellen Förderphase werden Projekte stehen, die sich mit der HIV-Infektion von Frauen und Kindern befassen, denn je nach Geschlecht und Alter verläuft die Immunschwächekrankheit und ihre Therapie nach unterschiedlichen Gesetzmäßigkeiten. Diese werden im speziellen "Kindermodul" sowie im Modul "Schwangerschaftsverlauf bei HIV-infizierten Frauen" erarbeitet.
"Deutschland hat eine besondere Verpflichtung, dass Fortschritte der HIV-Medizin auch den HIV-infizierten Frauen, Schwangeren und Kindern in Entwicklungsländern zugute kommen", betont Brockmeyer. Zudem könne das Patientenregister als Modellprojekt für Staaten und Regionen dienen, in denen die Dokumentation der HIV-Infektion gerade erst beginnt. Für Austausch von Erfahrungen oder Hilfestellung steht das Kompetenz¬netz HIV/AIDS zur Verfügung.
Damit entspreche das Netz den gesundheitspolitischen Vorgaben der Bundesregierung, die das Kompetenznetz HIV/AIDS anlässlich ihrer diesjährigen EU-Ratspräsidentschaft und beim G8-Gipfel in Heiligendamm vorgestellt hat. Auch die Kooperation des Forschungsverbundes mit japanischen Wissenschaftlern, die von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen befürwortet und finanziell unterstützt wird, konnte anlässlich des 3. Deutsch-Japanischen HIV-Symposiums in Hiroshima (25. bis 27. November) vertieft werden. Dabei wurde das nächste wissenschaftliche Treffen für November 2008 in Deutschland vereinbart.
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