Irvine (BoerseGo.de) - Gemäß dem Informationsdienstleister RealtyTrac wurden in den USA im Februar insgesamt 223.651 Anträge auf Haus-Hypotheken-Zwangsvollstreckungen gestellt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag die Zahl bei 1139.922 Anträgen. Daraus ergibt sich ein Plus von 59,8 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat stellt sich jedoch ein Rückgang von 4 Prozent ein. Gleichzeitig legten die Anträge auf Jahressicht den 26. Monat in Folge zu.
Der dramatische Trend spiegelt sich weiters in einem Anstieg von 110 Prozent hinsichtlich der im Februar durch die Kreditgeber in Besitz genommenen und bislang unverkauften Immobilien. Im Februar 2007 blieben im Rahmen einer Auktion nur 65 Häuser unverkauft. Im Vormonat legte die Zahl an unverkäuflich gebliebenen Häusern auf 1.346 zu.
Gemäß dem Vice President von RealtyTrac, Rick Sharga, hat sich in den monatlichen Antrags-Steigerungsraten ein gewisses Niveau eingependelt. Aber das Niveau ist viel höher als vor einem Jahr. Die jüngsten Daten machen deutlich, dass trotz der Anstrengungen durch die Kreditgeber den Kreditnehmern bei der Bewältigung ihrer Rückzahlungsverpflichtungen durch Kreditmodifizierungen und Ausarbeitung von langfristigen Rückzahlplänen sowie anderen Maßnahmen entgegenzukommen, weiterhin viele Hausbesitzer vor dem Straucheln stehen. Die aktuelle Zahl an Zwangsvollstreckungen sei im Vergleich zu sämtlichen Haushalten in den USA noch immer klein, aber die anhaltenden Steigerungsraten lassen auf eine lang anhaltende Hausmarktkrise schließen, wodurch die Warnungen von Volkswirten vor einer Rezession zur Realisierung gelangen könnten. "Wir haben im aktuellen Zwangsversteigerungszyklus noch nicht die Spitze erreicht", heißt es weiter von Sharga.
Die höchste Rate an Zwangsvollstreckungen wies Nevada aus. In jenem Bundesstaat sah sich im abgelaufenen Monat jeder 165. Haushalt von Exekution bedroht. Daraus ergeben sich auf Jahressicht und im Monatsvergleich Anstiege von 68 Prozent bzw 1 Prozent. Die zweithöchste Antragsrate weist Kalifornien auf. Hier gingen die Anträge gegenüber der Vergleichsperiode 2007 um 131 Prozent auf 53.629 durch die Decke. Jeder 242. Haushalt erhielt in Kalifornien eine Exekutionserklärung. Im Vergleich zum Vormonat ist jedoch eine Abnahme von 6 Prozent zu registrieren. Gleichzeitig weist Kalifornien von allen Bundesstaaten das größte Volumen an Anträgen aus. In Florida zogen die Exekutionsanträge um 69 Prozent auf 32.477 an. Hier ergibt sich im Monatsvergleich ein Plus von über 7 Prozent. Unter den weiteren Bundesstaaten mit den landesweit höchsten Antragsraten finden sich Arizona, Colorado, Massachusetts, Georgia, Connecticut, Ohio und Michigan.
Im gesamten Bundesgebiet der USA sah sich im Februar jeder 557. Haushalt mit einem Exekutionsantrag konfrontiert.
(© BörseGo AG 2008, Autor: Huber Christoph, Redakteur, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)